10. Maria-Enzersdorfer Orgeltage

25. Sep 2006

István Mátyás, Ungarn, spielte am 23. September 2006 J. S. Bach (1685-1750), W.A. Mozart (1756-1791), Franz Liszt (1811-1886)

Meister István Mátyás aus Ungarn präsentierte seinem exklusiven Publikum seine Version der Partiten über „Sei gegrüßt, Jesu gütig“ (BWV 768) von J. S. Bach. Die gleichen Noten waren im Konzert vor zwei Wochen in einer anderen Interpretation vorgestellt worden – ein interessanter Vergleich.

 

Dieses Konzert stellte einige leichte, wenn auch technisch und musikalisch überaus schwierige und herausfordernde Stücke von Mozart vor (Adagio und Fuge c-moll KV 546, Andante F-Dur KV 616 und Fantasie in f-moll KV 608).

 

Als Überraschung kam eine Version von Franz Liszt über das Ave Maria von Arcadelt – fast wagte man nicht zu atmen vor so viel Inbrunst und leiser Intensität.

 

Der glänzende Abschluss des Orgelkonzerts des jungen Künstlers war wieder Bach mit dem großen Präludium und Fuge e-moll BWV 548. „Ich liebe den langen Hall großer Kirchen – da kann die Orgel so schön zum Tragen kommen“, freute sich der Künstler an der Kirche St. Gabriels und die Zuhörer am Organisten.


Isván Mátyás wurde 1980 in Zalaegerszeg (Ungarn) geboren, wo er im Alter von vier Jahren in der
lokalen Musikschule mit seinen Musikstudien anfing. Die Matura legte er 1999 am Konservatorium der Stadt Szombathely ab.

 

Seither studiert er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, bisher bei Roland Keller und Paul Gulda (Klavier), bzw. bei Karen de Pastel, Dr. Rudolf Scholz und Martin Haselböck (Orgel).

 

Seit 1992 nahm er an zahlreichen internationalen Klavier-, Kammermusik- und Orgelwettbewerben teil. Seine größten Erfolge waren der dritte Preis am Klavierwettbewerb des Wiener Steinway-Hauses (2001) und der erste Preis und vier Sonderpreise am IV. Mikael Tariverdiev-Orgelwettbewerb (Kaliningrad, 2005).

 

In den vergangenen Jahren feierte er äußerst erfolgreiche solistische Erstauftritte an mehreren renommierten Festivals (Würzburger Mozartfest, Carinthischer Sommer, Sibirisches Orgelfestival in Omsk, Allegretto Albania in Tirana u.a.).


Sein Repertoire besteht in erster Linie aus spätromantischen und zeitgenössischen Werken; seine
Welterstaufnahme des gesamten Orgelwerkes des österreichischen Komponisten Hans Gál ist im März 2006 bei NCA in Hamburg erschienen.

 

P. Christian Tauchner SVD

Elke Grafl