Benedikt XVI besucht Geburtshaus des Hl. Josef Freinademetz

08. Aug 2008

Papst Benedikt flog am 5. August mit einem Hubschrauber nach Oies in den Dolomiten, von wo aus Josef Freinademetz vor 130 Jahren nach China aufbrach, um dort bis zu seinem Tod 1908 als Missionar zu arbeiten.

Mehrere Tausend Menschen pilgerten nach Oies, um den Papst bei seinem ersten Ausflug während seines zweiwöchigen Urlaubes, den er im Priesterseminar zu Brixen verbringt, willkommen zu heißen.

 

Im Geburtshaus von Josef Freinademetz ist ein kleines Museum mit Erinnerungsstücken an das Leben dieses Steyler Missionares in China eingerichtet.Im Alter von 23 Jahren wurde er für die Diözese Brixen zum Priester geweiht, aber kurz danach machte ihn ein Artikel auf das Missionshaus in Steyl aufmerksam. Mit der Erlaubnis seines Bischofs ging er nach Steyl und wurde einer der ersten Steyler Missionare. Seine Berufung führte ihn letztendlich in den fernen Osten und nach China. 1879 erreichte er Hong Kong. Er verlies seine Christen und die Menschen in China nie mehr, trotz der leidvollen Erfahrung von Verfolgung, bis er 1908 an den Folgen einer Typhusepidemie verstarb.

 

In seiner Ansprache wies Papst Benedikt auf die zunehmende politische und wirtschafliche Bedeutung Chinas hin und sagte, dass Freinademetz ein Heiliger für heute und eine Zeichen für die Zukunft sei. Es sei wichtig, dass sich der große Kontinent China für die Frohbotschaft öffne. Er merkte an, der Hl. Josef Freinademetz zeige deutlich, dass "der Glaube uns weder von der Kultur noch von den Menschen" trenne. "Alle Kulturen warten auf Christus, und werden nicht zerstört, da sie gerade in Christus ihre Reife erreichen".

 

Es war das zweite Mal in zwei Tagen, dass der Papst sich zu China äußerte. Am Sonntag hatte er schon beim Angelus seine guten Wünsche für die beginnenden Olympischen Spiele ausgedrückt, die er als Beispiel für Menschwürde und friedvolles Zusammenleben vorstellte.

 

Papst Benedikt meinte weiter, dass der Hl. Josef Freinademetz nicht nur als Chinese lebte und starb, sondern auch im Himmel ein Chinese bleibt. "Er hat sich wirklich mit diesen Menschen identifiziert, weil er sicher war, sie werden sich für Christus öffnen", schloss der Papst. Seine kurze Ansprache wurde mit Applaus und den Tönen der Blasmusik von Abtei gutgeheißen.

Elke Grafl