Derwischklausur im Weltdorf

03. Jan 2010

Das Weltdorf als Treffpunkt der Religionen und Kulturen.

Einleitende Worte:
Von 27.12. bis 5.1. verbrachte eine Gruppe vom Verein "makamhane" ihre Fastenwoche bei uns im Weltdorf. Dieser Kulturverein legt seinen mit Schwerpunkt auf Musik und Literatur jedoch genau so wichtig ist für sie die Interkulturalität und interreligiöse Arbeit, daher geben sie keiner Religion im Konzept des Vereins den Vorzug, sondern streben ein harmonisches Miteinander an.

Obwohl in den Tagen ihres Aufenthalts recht wenig von den stillen Besuchern zu sehen und zu hören war, bot sich doch die Möglichkeit zum Gespräch um über diese Tradition etwas mehr zu erfahren.
Ort der Begegnung zu sein ist ein Aspekt des Weltdorfes.
 
Andreas Musich
 
 
In der Zeit des Mittwinters vom 22.12. bis 2.2., also 40 Tage, ist in den alten islamischen Sufi-Traditionen Zentralasiens die Zeit des vermehrten Rückzugs um allein mit Gott zu sein. Dieses Alleinsein ist ebenso ein Ankommen bei allen Geschöpfen. Die äußere Form ist Verweilen an einem stillen Ort ohne Kontakt nach außen, Fasten, Schweigen, Gebet, Kontemplation, Lesung.
 
Wir hatten im Dezember 2009 zum ersten Mal die Gelegenheit im Weltdorf der Steyler Missionare in Wien unsere alljährliche Rückzugszeit, die zumeist aus beruflichen Gründen nicht über eine Woche geht, auszuüben. Das Haus, das den Geist der Gotteshingabe in jedem gesetzten Stein aufweist, war für uns ein gesegneter und geeigneter Ort. Wir danken vom Herzen.

Denis Mete
 

Nachfolgend ein paar Kommentare von den Freunden, die ihren Rückzug dort verbrachten:
 
„Ich habe mich sehr wohl gefühlt, und neu war für mich das Hinausgehen aus dem Zimmer für die Bedürfnisse. Es half mir auch das Innere und Äußere zu verbinden, so war es eine gute Übung den Meditationszustand auch außerhalb des Zimmers zu behalten. Ich empfand das Kloster als sehr geeignet für den Rückzug.“

Maria
 
„.... ebenso war es ein interessanter Kontrast, aber kein Widerspruch, eine Woche Rückzug nach Sufi-Tradition in einem christlichen Haus zu machen.“

Esin