Neue Hoffnung, neues Leben

05. Apr 2015

Fünf junge Steyler bereiten sich derzeit durch Sprachstudium und Kennenlernen der Kultur, der Lebenswelt und der Schwerpunkte der Ordensprovinz auf ihren missionarischen Einsatz in Österreich vor.

Josef ist richtig begeistert, dass er so viele Hausaufgaben bekommt. Er macht einen Sprachkurs „Deutsch als Fremdsprache“ am BFI in Linz, Montag bis Freitag von 8 bis 12. Am Nachmittag hilft ihm der ehemalige Vizebürgermeister und pensionierte Gymnasiallehrer Werner Wigelbeyer aus der Pfarre Wels Herz Jesu beim Deutschlernen. Josef heißt eigentlich mit seinem richtigen Namen Jose Nixon Kappalumakkal. Er stammt aus Kerala in Indien, ist Priesterseminarist der Steyler Missionare und macht ein zweijähriges Praktikum in Österreich. Das ganze erste Jahr ist dem Sprachstudium und dem Kennenlernen der Kultur, der Lebenswelt und der Schwerpunkte des Wirkens der Steyler Missionare in Österreich gewidmet. So wie er bereiten sich derzeit zwei weitere Steyler Priesterseminar, Marselinus Nesi Tahoni und Inosensius Reldi, auf ein Pastoralpraktikum in Österreich vor. Sie besuchen den Sprachkurs in Wien, genauso wie zwei weitere junge Steyler, die allerdings definitiv nach Österreich kommen: Pater Tanysun Sunico aus den Philippinen und Pater Gregor Reddy Duggimpudi aus Indien haben als ihre Missionsbestimmung „Österreich“ erhalten. Mit den jungen Steylern kehrt in die Ordensprovinz neue Hoffnung und neues Leben ein.


Mehrmals im Jahr kommen die „Neumissionare“ zu einem Wochenende zusammen, um mit ihrem neuen Wirkungsfeld vertraut zu werden. Dabei geht es zum Beispiel darum, wichtige Institutionen des Ordens wie die Missionsprokur St. Gabriel International kennenzulernen, oder prioritäre Arbeitsfelder wie die Migrantenpastoral. Einen ganzen Tag verbrachte die Gruppe mit Pater Albert Pongo, der ursprünglich aus Ghana stammt und jetzt als Schubhaftseelsorger der Erzdiözese Wien tätig ist. Vor dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen, wo er auch regelmäßig Gottesdienst feiert und Menschen begleitet, informierte Pater Pongo die jungen Mitbrüder über das Schicksal von Menschen, die aus ihrem Heimatland fliehen müssen und in Österreich Asyl beantragen. Pastoralarbeit unter ihnen ist eng mit einem sozialen Engagement für sie und ihre Rechte verbunden. Beim Besuch der katholischen Sonntagsgottesdienste der Philippinischen und der Syro-Malankarischen Gemeinde in Wien wurde der große Unterschied zu ordentlicher Seelsorge unter Migranten in Wien deutlich, wo eindeutig pastorale und liturgische Dienste im Vordergrund stehen.

Besonders am Herzen liegt den jungen Steylern, die neu nach Österreich kommen, die Jugend. Immer wieder äußern sie Betroffenheit darüber, dass in den Gottesdiensten kaum Jugendliche zu sehen sind. Mit Überzeugung tragen sie die Schwerpunkte der österreichischen Provinz der Steyler Missionare mit, die bei der Erst- und Neu-Evangelisierung sowie bei der Jugend- und Familienpastoral liegen. Anfang Juli werden sie sich bei einigen weiteren „Einführungstagen“ in Bischofshofen mit diesen Themenfeldern beschäftigen.

Franz Helm