Chinesischer Bischof aus dem Gefängnis entlassen

29. Apr 2004

Die chinesischen Behörden haben den Untergrund-Bischof der Diözese Zheng Ding (Hebei) freigelassen, dessen Inhaftierung - vom 5. bis 14. April - beim Heiligen Stuhl energischen Protest ausgelöst hatte.

Nachdem die Verhaftung von Bischof Jia Zhiguo bekannt geworden war, baten die Katholiken die Polizei um seine Freilassung, damit er die Osterzeremonien feiern könnte, wie AsiaNews berichtet. Einige Tage nach Ostern wurde er dann tatsächlich aus der Haft entlassen. Der Leiter des vatikanischen Pressebüros, Joaquín Navarro-Valls, betonte in einer Stellungnahme, dass diese Vorgehensweise "für einen Rechtsstaat, der behauptet, die Religionsfreiheit und die Menschenrechte zu wahren, inakzeptabel ist". 

Als nunmehr 69-Jähriger hat Bischof Jia Zhiguo fast die ganze Zeit seit seines bischöflichen Dienstes (er wurde 1980 zum Bischof geweiht) unter Hausarrest gestanden.

Es kam öfter vor, dass er während wichtiger Parteitreffen oder Besuchen von ausländischen Staatsgästen und Persönlichkeiten, festgenommen und an unbekannten Orten vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten wurde. Der Würdenträger verbrachte bisher schon 20 Jahre im Gefängnis.

Seine Diözese Zheng Ding ist eine der lebendigsten von Hebei, einer Gegend, die mit 1,5 Millionen auch den höchsten Anteil an Katholiken aufweist. Dort setzt er sich für ein Waisenhaus ein, in dem etwa 100 behinderte Kinder leben.

Am 5. März wurde der "Untergrund"-Bischof von Qiqihar, Wie Jingyi, festgenommen, als er auf dem Flughafen einige ausländische Freunde abholen wollte. Er wurde am 14. März wieder freigelassen, ebenfalls, nachdem der Heilige Stuhl gegen die Verhaftung protestiert hatte.

Gegenwärtig befinden sich in China ungefähr 50 Bischöfe und Priester in Gefangenschaft oder werden an der Ausübung ihres Amtes gehindert. Weitere 20 Ordensleute werden in Arbeitslagern oder im Gefängnis festgehalten.

ndk