Historische Kapelle im Walschtal geschändet

20. Apr 2004

Am Samstag, den 17. April 2004, entdeckten drei Patres aus dem nahe liegenden Missionspriesterseminar der Steyler Missionare in Pieniezno (Mehlsack) / Polen die alte Denkmalkapelle im Walschtal total verwüstet

Am Samstag, den 17. April 2004, entdeckten drei Patres aus dem nahe liegenden Missionspriesterseminar der Steyler Missionare in Pieniezno (Mehlsack) / Polen die alte Denkmalkapelle im Walschtal total verwüstet: abgebrochene Wasserrinnen, zerschlagene Fensterscheiben, aufgebrochene Türen. Das war außerhalb. Drinnen ein großer Müllhaufen: die Blumentöpfe alle zerschlagen, das Weihnachtsbild (eine bunte Fotokopie vom Original aus dem 20. Jahrhundert) zerrissen, der 70 Zentimeter große Christus-Korpus in Stücke zerschlagen und auch das kleine Kreuz, das bei der Heilquelle stand, aus der Verankerung gerissen und zertrümmert. Die Kreispolizei von Braniewo (Braunsberg) und die Oberförsterei aus Orneta (Wormditt) haben die Ermittlung nach den Tätern aufgenommen - ein einmaliger Akt von Wandalismus in der fast zweihundertjährigen Geschichte dieser Kapelle.

Die Denkmalkapelle - im klassizistischen Stil 1826 neben einer heilkräftigen Quelle zu Ehren der Muttergottes errichtet - wurde von den Ermländer Dichtern Theodor Bornowski (1829-1892) und Julius Pohl (1830-1909) besungen. Sie ist oft das Ausflugsziel für einheimische Bewohner und zahlreiche Touristen aus ganz Polen.

Gestiftet wurde die Kapelle von Frau Germann aus Mehlsack, die jahrelang auch die Pflege übernommen hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Steyler Missionare von Pieniezno die Kapelle mehrmals renoviert und 1978 restauriert.

Ursprünglich war die Kapelle der Muttergottes geweiht und mit einer Muttergottesstatue eines einheimischen Künstlers ausgestattet. Im Jahre 1938 hat man in der Kapelle ein neues Gemälde angebracht: es stellt die Geburt Christi und die Huldigung der Hirten dar.

ndk