Flüchtlinge im eigenen Land

09. Dez 2005

In Kolumbien, wo seit mehr als dreißig Jahren ein Bürgerkrieg tobt, werden die Menschen immer häufiger Flüchtlinge im eigenen Land.

Der in Bogotá tätige Steyler Missionar Pater Gregorio Eich berichtet von einer Familie, die ihre Heimat verlassen musste, da sie den Erpressungsversuchen der Paramilitärs widerstand. "Sie wollten keine Gelder mehr an eine der rebellierenden Gruppen zahlen", berichtet Pater Eich. So erschienen eines Abends drei maskierte Männer in der Hähnchenbraterei der Familie und schossen auf den 20-jährigen Sohn, der dabei ein Auge verlor. "Die Familie verließ ihr Dorf und suchte Zuflucht bei uns in der Stadt", berichtet Pater Eich. Der älteste Sohn der Familie hat in Bogotá inzwischen einen Job als Parkplatzwächter gefunden. Mit dem Einkommen sorgt er für den Unterhalt der Familie.

Täglich kommen etwa 1.000 Menschen aus verschiedenen Regionen des Landes nach Bogotá, auf der Flucht vor den kriegerischen Auseinandersetzungen in ihrem Landesteil.

ndk