Instabile Lage

02. Nov 2005

Von chaotischen Zuständen in Bolivien, verursacht durch blockierte Überlandstraßen und Zufahrtswege in die Hauptstadt La Paz, berichtet der Steyler Missionar, Bruder Andrés Lorenzo SVD.

"Nie war das Durcheinander größer", sagt Lorenzo, der aus Spanien stammt und seit 13 Jahren in Bolivien lebt und arbeitet. Wegen angekündigter Steuererhöhungen, um das hohe bolivianische Staatsdefizit zu verringern, hatten Indioorganisationen und Gewerkschaftsvertreter zu Protesten gegen die Regierung aufgerufen. Angesichts der großen Armut, in der viele Bolivianer leben, wurde der Aufruf fast landesweit befolgt. Eine der Forderungen war die Verstaatlichung der nationalen Bodenschätze. Diese werden von ausländischen Firmen mit Lizenzen der Regierung ausgebeutet. Da Bolivien nur über wenig eigenes know how zur Förderung seiner Bodenschätze besitzt, ist das Land auf die Zusammenarbeit mit dem Ausland angewiesen. Gelder, die ausländische Firmen an die Regierung zahlen, versickern jedoch zumeist im korrupten Beamtenapparat, so dass die Mittel an der Bevölkerung vorbeifließen.

ndk