Steyler als Schlichter zwischen den Ethnien

01. Nov 2005

Die ethnische Vielfalt auf den Philippinen führt dazu, dass die Missionsarbeit an der Basis häufig durch Misstrauen zwischen unterschiedlichen Volksgruppen erschwert wird.

Von einem Vorfall berichtet der Steyler Missionar, Pater Ulrich Schlecht SVD aus Agusan del Sur. In einem Dorf schwelt seit langem der Konflikt zwischen den Manobos und den Visayas, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt leben. "Wenn die Manobos etwas für ein Dorffest vorbereiten, gehen die Visayas nie dorthin, weil sie Angst haben, vergiftet zu werden", berichtet Schlecht. Kirche und Schule, in denen die Steyler Missionare beide Gruppen gleich behandeln, seien die einzigen Orte, wo beide Gruppen problemlos miteinander kommunizieren würden. Um den Belangen aller Gläubigen gerecht zu werden, sollen die Gottesdienste der Steyler Missionare künftig in den Sprachen beider Volksgruppen abgehalten werden. "Die Heilige Messe ist ein wichtiges Medium, um das Vertrauen beider Gruppen zueinander zu stärken", so Schlecht.

Die Steyler Missionare sind seit 1909 auf den mehrheitlich katholisch geprägten Philippinen. Sie unterhalten dort Priesterseminare, Gymnasien und Weiterbildungszentren und arbeiten als Seelsorger in Pfarreien.

ndk