Br. Amabilis (Gerhard) Trester SVD starb mit 93 Jahren

28. Dez 2006

Steyl/ Niederlande/ Deutschland - Viele Jahre seines Lebens verbrachte er in Rom und besorgte dort alle Sekretariatsarbeiten für P. Fritz Bornemann.

Am 27. 12. 2006 verstarb gegen Abend Br. Amabilis Trester in St. Gregor, Steyl. Vor einigen Wochen hatte der Arzt ihm mitgeteilt, daß er an einem inoperablen Krebs leide. Die Adventszeit wurde für Br. Amabilis so zu einer bewussten Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn. Er verzichtete entschieden auf jede weitere therapeutische Maßnahme; sie sei nur „unnützer Ballast" auf seinen Weg zum Herrn. Ganz bewusst verabschiedete er sich in den letzten Wochen in Briefen und Gesprächen von seinen vielen Freunden, denen er über lange Jahre verbunden war.

Br. Amabilis wurde am 25.10. 1913 als ältester von vier Geschwistern, die alle schon vor ihm gestorben sind, in Essen-Kray geboren. Sein Vater war Bergmann.

Von 1928 bis 1932 war er Schüler am Missionsgymnasium in Steyl. Gesundheitsbedingt musste er die Schulausbildung abbrechen. Er entschloß sich darauf, Missionsbruder zu werden und ging nach St. Xaver, Bad Driburg, um dort in Küche und Administration zu helfen. Nach dem Noviziat legte er am 8. 9. 1935 in Steyl die Erstprofeß ab. Die Jahre 1935 - 1942 waren ein ständiges Hin und Her zwischen Steyl und Bad Driburg, immer in Küche und Administration tätig.

1942 wurde er zum Militärdienst einberufen; der Krieg verschlug ihn über Frankreich, Russland, Nordafrika 1943 in die Kriegsgefangenschaft nach USA, um dann 1946 in Frankreich entlassen zu werden.

Über St. Rupert/Bischofshofen und St. Vinzenz/Kaldenkirchen kam er 1948 wieder nach St. Michael/Steyl. Hier war er zunächst in verschiedenen Bereichen der Verwaltung tätig, so in der Personalabteilung, der Exerzitienabteilung und als Sekretär des Rektors.

1962 wurde er nach Rom versetzt, um als Sekretär bei Fritz Bomemann SVD im Generalatsarchiv zu arbeiten. Mit dem Generalat von Heinrich Heekeren SVD übernahm er Sekretariatsarbeiten im Generalat.

Das Jahr 1988 wurde für ihn zu einem schweren Leidensjahr mit verschiedenen Knochen- und Hautoperationen. Ganz bewusst opferte er diese Leiden für die Gesellschaft auf. Danach ging er nach St. Gregor/Steyl, von wo aus er zunächst im Missionsmuseum tätig war. Er wusste sich aber auch als Senior in vielen anderen Bereichen nützlich zu machen, so im Garten von St. Gregor, im täglichen Gottesdienst, in der Erstellung der wöchentlichen Geburtstags- und Namenstagsliste der Mitbrüder, was er bis in die letzten Wochen mit großer Zuverlässigkeit tat.

Vielen Mitbrüdern in der ganzen Welt, die er aus seiner römischen Zeit kannte, vielen Freunden und Wohltätern der Gesellschaft blieb er bis zum Schluß freundschaftlich verbunden.

Mit Br. Amabilis verlieren wir einen Mitbruder, der sein Leben lang der Gesellschaft an unauffälliger Stelle gedient und so mit dafür gesorgt hat, dass das größere Ganze sich entfalten konnte.

Wir danken für sein Leben und vertrauen ihn der Barmherzigkeit Gottes an in der Eucharistiefeier am Dienstag, den 2. Januar 2007, um 14.30 in der Steyler Unterkirche; anschließend betten wir ihn auf dem Klosterfriedhof zur letzten Ruhe.

P. Hans Peters SVD