"Leben und Sendung in Europa teilen."

02. Nov 2006

Steyler Missionarinnen aus Übersee trafen sich zu einem Meinungsaustausch

In der letzten Oktoberwoche beherbergte das Herz-Jesu-Kloster in Steyl junge Missionarinnen aus aller Herren Länder zu einem Workshop mit dem Thema "Leben und Sendung in Europa teilen".   

So unterschiedlich die Steyler Schwestern aus Indien, Indonesien, den Philippinen, Argentinien und Brasilien auch sind - sie alle haben eines gemeinsam: sie leben als Übersee-Missionarinnen in Europa und sind damit lebendiger Beweis dafür, dass auch unser Kontinent Missionsland ist.  

In Steyl trafen sich 25 Steyler Missionsschwestern aus Übersee, die alle in Europa leben und arbeiten.Wie erleben die jungen Frauen aus Asien und Lateinamerika den europäischen Kontinent? Vor welche Herausforderungen sehen sie sich gestellt? Wie und wo können sie sich mit ihrem eigenen kulturellen Hintergrund einbringen? All das kam in diesen Tagen des gemeinsamen Austauschens und Vorausblickens zur Sprache. Neben den ganz persönlichen Erfahrungen wurden ebenfalls das heutige Missionsverständnis sowie der ganz "steylerische" Ansatz, durch die Geschichte hindurch, in den Blick genommen. Und auch die kulturellen Reichtümer und Gaben der Missionarinnen bekamen ihren Platz: Es wurde in allen Sprachen und Weisen getanzt und gesungen.  

Zur Zeit leben 25 Steyler Missionarinnen aus Übersee in England, Irland, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Rumänien, Slowakei, Spanien, Portugal und der Ukraine. Ihre Antwort auf die ganz konkreten Nöte und deren Ursachen führt sie zu den Arbeitslosen, Migranten, sozial Benachteiligten, Jugendlichen und Sinnsuchenden. Denn "Frontier"-Mission, die soziale und gesellschaftliche Grenzen zu überwinden versucht, "ist nicht nur in Afrika, sondern überall dort, wo wir nötig sind", so Sr. Agada Brand SSpS, Leiterin der Kongregation der Steyler Missionarinnen.  

Die jungen Übersee-Missionarinnen haben verstanden, worum es geht. Sie sehen die Nöte Europas, die oft so anders sind als die ihrer eigenen Herkunftsländer. Die indische Schwester Celine, Missionarin in den Niederlanden, erzählt: "Die Kirche hat hier keinen Platz mehr, aber die Menschen suchen weiter nach Sinn. Wir Steyler Missionarinnen in den Niederlanden versuchen auf kreative Weise darauf Antwort zu geben." Auch Sr. Regina aus Indonesien macht in Portugal ähnliche Erfahrungen. Die Menschen haben viele Fragen an sie als Christin. "Ich beginne oft mit dem ganz Wesentlichen, nämlich mit dem, was uns umgibt. Alles was ist, erzählt uns, dass Gott existiert."  

Eine jede Missionarin hat ihre ganz eigenen Herausforderungen zu bewältigen. Manchmal müssen die Antworten unterschiedlich sein, je nach Kontext. Doch für alle gilt: "Es gibt nicht die Missionen, sondern die eine gemeinsame Mission." Mit diesen Worten bringt Sr. Agada auch auf den Punkt, was die Steyler Schwestern zu Steyler Missionarinnen macht: "Unsere Internationalität und unsere gemeinsame Sendung ist keine Wahl, die wir treffen können, sie gehören unabdinglich dazu!"

Sr. Michaela Leifgen SSpS