Kein Problem mit Integration

18. Jul 2007

Deutschland - Während in Deutschland auf politischer Ebene spätestens seit dem ersten Integrationsgipfel vor einem Jahr immer wieder über das Gelingen und die Grundvoraussetzungen erfolgreicher Integration diskutiert wird, haben die Steyler Missionare dies längst umgesetzt.Bei den Steyler Missionaren wurden in diesem Jahr in allen 14 Niederlassungen neue Rektoren und Präsides gewählt. Die Ergebnisse waren für eine internationale Ordensgemeinschaft kaum überraschend. 35% der Gewählten stammen nicht aus Deutschland.

Auch Pater Bernd Werle, Provinzial der deutschen Provinz der Steyler Missionare wundert sich nicht über das Ergebnis - im Gegenteil: "Fünf unserer 14 Rektoren und Präside sind Mitbrüder aus Nicht-deutschen Ländern, wie den Philippinen, Indonesien oder Polen. Beachtet man zudem die Zusammensetzung der Räte, erhöht sich noch die Anzahl der nicht in Deutschland geborenen Mitbrüder, die Verantwortung in den Leitungen der Niederlassungen übernommen haben. Die Bereitschaft, Verantwortung in der Leitung zu übernehmen, ist auch ein Indiz dafür, dass die Internationalisierung unserer missionarischen Ordensgemeinschaft als der 'Normalfall' für Steyler in Deutschland gelebt wird", sagt Bernd Werle. "Wir freuen uns, dass die Mitbrüder so viel Vertrauen in die Arbeit unserer nichtdeutschen Mitbrüder haben und es zeigt, dass wir unser internationales Engagement auch intern leben."

Während in Deutschland auf politischer Ebene spätestens seit dem ersten Integrationsgipfel vor einem Jahr immer wieder über das Gelingen und die Grundvoraussetzungen erfolgreicher Integration diskutiert wird, haben die Steyler Missionare dies längst umgesetzt. "Die jungen Männer, die nach Deutschland kommen, lernen als erstes einmal die Sprache und die Kultur. Danach beginnen sie ihr Studium und werden während dieser Zeit - auch durch verschiedene Praktika - immer mehr vertraut mit dem Leben in Deutschland und den Menschen in unserem Land. So gelingt es ihnen nach und nach, unsere Mentalität und Lebensweise zu verstehen und sich hier zuhause zu fühlen," erklärt Werle weiter.

Dass dieses Konzept der Steyler Missionare aufgegangen ist, zeigt ihr Wirken in Niederlassungen, Pfarreien, Krankenhäusern und Gefängnissen überall in Deutschland. "Im schwäbischen Aulendorf wurde unser indonesischer Mitbruder Devis Don Wadin Präses, während Simon Boiser, ein philippinischer Mitbruder neben einem deutschen Mitbruder seinen Rat bilden. Beide sind zusammen als Schulseelsorger am Studienkolleg St. Johann tätig und arbeiten zudem in Teilzeit in einer deutschen Pfarrgemeinde. Unsere Dresdner Niederlassung wird, genauso wie unsere Niederlassung in Nettetal, von einem Polen geleitet. In Berlin und Hamburg wurden kompetente Filipinos zu Präsides ernannt. Hier zeigt sich deutlich der Wandel der deutschen SVD hin zu einer internationalen missionarischen Gemeinschaft", so Bernd Werle weiter.

Tamara Häußler-Eisenmann