"Legt Gelübde ab und erfüllt sie dem Herrn!"

01. Nov 2008

Feierlichkeiten im Allerheiligen-Hauptgottesdienst in der Gemeinde Wiederkunft des Herrn, München-Fürstenried. Vier erst kürzlich nach München gekommene Steyler Seminaristen im Mittelpunkt.

So lädt der Beter in Psalm 76 die Gemeinde ein. Die Steyler Seminaristen Rodel Liguid, Thierry Kombaté, Egide Muziazia und Albert Pongo haben sich diese Aufforderung zu Herzen genommen und auf das Fest Allerheiligen in der Gemeinde Wiederkunft des Herrn, München, ihre zeitlichen Gelübde erneuert. In einem festlichen Gottesdienst um 10.00 Uhr, dem P. Provinzial Bernd Werle als Hauptzelebrant vorstand, rief ihr Präfekt P. Welly Kristianto die Vier auf, vor die Gemeinde zu treten und ihre Hingabe an Gott auszudrücken. Es war ein erhebender Moment, als diese sich dann im gemeinsamen Gebet und einzelnen Bekenntnis für ein ganzes Jahr dem Herrn und der Gesellschaft des Göttlichen Wortes weihten, im Gelöbnis von Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.


Wie kommen diese jungen Männer, von denen drei aus Afrika und einer aus den Philippinen stammen, zu einem so ungewöhnlichen Lebensweg? Warum wollen sie auf Vieles verzichten, was für andere sehr wichtig erscheint? P. Provinzial führte hierzu in seiner Predigt zu den Seligpreisungen aus: - "Arm vor Gott" können jene Menschen genannt werden, die die existentielle Wahrheit ihres Lebens wahrgenommen und angenommen haben. Sie erkennen, dass sie nicht kraft eigener Leistung, sondern aus Gottes Liebe leben. Sie wissen haargenau um ihre menschliche Zerbrechlichkeit und wissen sich doch gerade auch als schwache, zerbrechliche Menschen geliebt von Gott. - Menschen, in deren Leben das "Arm-sein-vor-Gott" Gestalt angenommen hat, werden ganz offen für die Frohe Botschaft, die Jesus bringt. Sie können sich einlassen auf ihn und das in ihm gekommene Reich Gottes."


Diese Armut ist ein Wagnis; aber es geht ja nicht zuerst um eine heroische Selbstentsagung, sondern darum, sich in Freude und in Gemeinschaft dem Herrn und der Führung seines Geistes anzuvertrauen.


Wir wünschen den vier Seminaristen mit ihrem Präfekten, die gerade erst ihre neue Wohnung in München-Forstenried bezogen haben, Gottes Segen zu ihrem Unternehmen. Und dass in ihrem Leben und ihrem Dienst an den Menschen Wirklichkeit werde, was P. Werle noch weiter über die Seligpreisungen sagte: "Als Zusagen von vollkommener Sinnerfüllung entwerfen sie das Lebensprogramm eines jeden Christenmenschen. Sie rufen genau jene Form von Menschsein aus, die dem Anbruch des Reiches Gottes entspricht, und die menschliches Leben hier und jetzt schon glücken und gelingen lässt."

Thomas Heck SVD