P. Alfons Japes SVD (81) verstorben.

12. Aug 2008

Zehn Jahre wirkte er als Missionar in Papua Neuguinea. Dann zwang ihn eine Augenkrankheit zur Rückkehr in die Heimat.

Alfons wurde als viertes von zehn Kindern des Ehepaares Karl Japes und Maria geb. Gördes, in Bainghausen, heute Sundern, geboren. Bis zu seinem 23. Lebensjahr arbeitete er auf dem elterlichen Hof in der Landwirtschaft. Danach fühlte er die Berufung zum Priester- und Missionarsleben und trat in unsere Spätberufenenschule in Geilenkirchen ein. Von 1949 bis 1953 absolvierte er dort seine gymnasialen Grundstudien, die er dann im Gymnasium St. Xaver/Bad Driburg mit dem Abitur abschloss. 1955 wechselte er nach Sankt Augustin in unsere Hochschule, wo er 1961 die Priesterweihe empfing und seine Missionsbestimmung für Papua-Neuguinea erhielt. Schon als Frater musste er im Beueler Krankenhaus Therapien wegen drohender Netzhautablösung über sich ergehen lassen.

Nach einem Pastoraljahr in München und einem gründlichen englischen Sprachkurs in Liverpool traf der 38-Jährige endlich in Papua-Neuguinea ein. Still und ohne viel Aufsehen zu erregen, ging er seiner Arbeit im immer schwieriger werdenden Milieu nach. Aber es war noch kein Jahrzehnt vergangen, da musste Alfons wegen einer hartnäckigen, anscheinend unheilbaren Sehschwierigkeit um Rückversetzung in die Heimat nachsuchen (1974).

 

Nun begann der zweite Abschnitt seines Missionarslebens. Er wurde zu einem Seelsorger, der sich um den Einzelnen mühte und dessen Stärke das Hören und Zuhören war. Die Partner seiner pastoralen Arbeit waren Menschen, die in Schattenbereichen des Lebens nach Licht und Sinn suchten. Sieben Jahre hindurch betreute P. Japes im Mütterheim ‘Haus Helvetia‘ in Bad Salzig am Rhein erholungsbedürftige Frauen (1974 - 1981). In seiner stillen, gereiften Art war der ehemalige Neuguinea-Missionar ein bekannter und gesuchter Partner. 1981 wechselte er, nachdem seine körperlichen Kräfte nachzulassen begannen, in eine ruhigere Tätigkeit. Die galt offiziell der kleinen Schwesternkommunität im Schloss Dagstuhl bei Wadern/Saar. Was ihm dort besonders Freude machte‚ war der Ansturm saarländischer Brautpaare, die in der malerischen Schlosskapelle heiraten wollten.

Noch einmal wechselte er sein Tätigkeitsfeld und wurde Hausgeistlicher im Krankenhaus von Losheim/Saar. Bald stieß er gesundheitlich an seine Grenzen und er musste sich in das Missionshaus St. Paul/Wittlich zurückziehen, dem er zugeschrieben war. Mit zunehmenden Beschwerden (Diabetes u.a.) wurde es ihm im April 2002 möglich, im nahen Trier private Aufnahme zu finden, wo er optimal versorgt wurde. Diese Betreuung war so gut, dass er darauf verzichtete, nach St. Wendel in das Seniorenheim der Deutschen Provinz zu ziehen, dem er seit 2003 zugeschrieben war. Zu seinen bestehenden Beschwerden kam schließlich noch ein bösartiger Darmtumor hinzu. An seinem Namenstag, dem 01. August, feierte er noch selbst die Heilige Messe.

In den letzten Tagen verschlechterte sich sein Zustand dramatisch und am vergangenen Dienstag gab er sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.

Wir danken Gott für diesen Mitbruder und verabschieden uns von ihm in einem Gottesdienst am Montag, den 18. August, um 14.30 Uhr und tragen ihn anschließend auf unsrem Klosterfriedhof zu Grabe.

Br. Stefan Theobald SVD