Papst im Geburtshaus des Heiligen Josef Freinademetz

07. Aug 2008

Drei Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Peking hat Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch in Oies an China appellierte, sich dem Christentum zu öffnen.

Benedikt XVI. war am 5. August 2008 mit dem Hubschrauber aus Brixen in Oies eingetroffen. Dort wurde er von rund 4.000 Gläubigen herzlich begrüßt, die in den Bergort hinaufgestiegen waren, um den Papst zu sehen. Er besuchte das zu einer Gedenkstätte umgewidmete Geburtshaus des Steyler Missionars Josef Freinademetz und betete anschließend dann in der Kirche des Pilgerzentrums. In einer kurzen Ansprache betonte der Papst die große Aktualität des Heiligen.

 

"Wir wissen, dass China in der Politik und der Wirtschaft und auch in der geistigen Auseinandersetzung immer bedeutender wird. Es ist wichtig, dass dieses große Land sich dem Evangelium öffnet. Der Heilige Josef Freinademetz zeigt uns, dass der Glaube für keine Kultur und kein Volk eine Entfremdung darstellt, denn alle Kulturen erwarten Christus; und sie werden durch den Herrn nicht zerstört, sondern sie gelangen vielmehr zu ihrer vollen Reife."

Als Priester hatte sich der Südtiroler Josef Freinademetz der jungen Gemeinschaft des Arnold Janssen in Steyl angeschlossen und war dann 1879 als Steyler Missionar nach Hongkong aufgebrochen. Er ist nie wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Am Weltmissionssonntag 1975 wurde er von Paul VI. selig und 2003 von Johannes Paul II. zusammen mit seinem Ordensgründer Arnold Janssen (1837-1909) heilig gesprochen.

 

"Der Heilige Josef Freinademetz wollte nicht nur als Chinese leben und sterben, sondern auch im Himmel Chinese bleiben: So hat er sich geistig mit diesem Volk identifiziert, in der Gewissheit, das es sich dem Glauben an Jesus Christus öffnen würde. Bitten wir nun, dass dieser große Heilige uns allen Mut mache, in unserer Zeit den Glauben erneut zu leben und Christus entgegenzugehen, denn Er allein kann die Völker und die Kulturen einen."

Das anschließend auf ladinisch gesprochene Gebet galt der Kirche in China und dem friedlichen Verlauf der Olympischen Spiele. Am Schluß grüßte Benedikt XVI. die Pilger, die ihn so herzlich empfangen hatten.

ndk