Br. Bernhard Noster SVD verstorben

12. Nov 2009

Deutschlaand - Am 11. November 2009 ist - plötzlich und sehr unerwartet- unser lieber Mitbruder Bernhard Noster verstorben.

Am 11. November 2009 ist - plötzlich und sehr unerwartet- unser lieber Mitbruder Bernhard Noster verstorben. Während des Abendessens der Kommunität im Wendelinussaal brach er zusammen; Wiederbelebungsversuche wurden sofort unternommen und der Notarztwagen war sehr schnell vor Ort. Gottes Plan hat sich jedoch vollzogen. Br. Bernhard ist im Alter von 83 Jahren zum Reich des Vaters heimgekehrt.

 
Er wurde am 25. September 1926 als fünftes von acht Kindern der Eheleute Josef und Josefine Noster in Neunkirchen/Nahe/Saar geboren. Nach dem Besuch der örtlichen Volksschule erlernte er das Schneiderhandwerk im väterlichen Betrieb. 1943 wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und 1944 zur Luftwaffe versetzt. Im Herbst 1944 geriet er an der belgisch-französischen Grenze in amerikanische Gefangenschaft. Nach einem zweijährigen Arbeitseinsatz in Baumwollfeldern der Staaten Utah und Kalifornien kam er nach England und konnte erst 1948 im März nach Hause zurückkehren. Zunächst arbeitete er wieder in der väterlichen Schneiderwerkstatt und später noch in dem kleinen Schwesternkloster seiner Heimat.

1953 trat er in St. Wendel ein und war wieder als Schneider tätig. Aber schon sehr bald musste er in die Landwirtschaft, in den Kuhstall wechseln. Der damalige Chef, Br. Fakundus, machte gleich einen Lehrvertrag, um Bernhard zum Melker auszubilden. Nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule in Aulendorf legte er dort die Melkerprüfung ab. 1956 ging Br. Bernhard für einige Zeit nach St. Paul/Wengerohr, um sich dort aushilfsweise um den Kuhstall zu kümmern.

Immer schon trieb ihn der Gedanke an die Mission um. So bekam er auch bald eine Bestimmung für Timor, doch die Einreiseerlaubnis wurde ihm nicht gewährt. In der Wartezeit hat er dann Kurse in Automechanik und Sägemühlen gemacht. Schließlich wurde er nach Rom beordert, wo er in der Küche aushalf. Seine Missionsbestimmung wurde geändert; er sollte nach Papua- Neuguinea ausreisen. Im November 1960 kam er in Sydney an und kurz vor Weihnachten dann in Alexishafen. Nach einer kurzen sprachlichen Einführung wurde ihm eine Kokosplantage (Mugil) anvertraut, bald darauf schon eine größere und die Versetzung in Diözese Wewak ließ auch nicht lange auf sich warten. Neue Orte, neue Aufgaben: Einige Zeit reiste Br. Bernhard mit einer mobilen Säge, um Bauholz für die Stationen zu schneiden. Schließlich übernahm er ein Sägewerk im Ost-Sepik-Gebiet und war bis zum Jahr 1976 im Bauhandwerk tätig.

Während des Nemikurses im selben Jahr erlitt er einen Herzinfarkt. Nach gründlichen ärztlichen Untersuchungen stand fest, dass Br. Bernhard nicht mehr nach Übersee zurückkehren konnte. Er kam nach Tirschenreuth/St. Peter, wo er als Küster und Hausmeister sieben Jahre tätig war. Ab 1984 war er dann im St. Pius-Kolleg in München als Pförtner, Küster und Gärtner im Einsatz. Im Jahre 2002 siedelte er in das Wendelinusheim nach St. Wendel um. So schloss sich der Kreis seines segensreichen und äußerst vielfältigen Wirkens. Auch hier brachte er sich noch ein, sorgte sich um etliche Blumen und Pflanzen und stand gerne und kompetent mit Rat und Tat zur Seite.

Br. Bernhard war ein sehr gottesfürchtiger, talentierter und mit einem feinen Geschmack begabter, fleißiger Mitbruder, dem, was seine Gesundheit betraf, das Leben hohe Hürden stellte. Möge er Frieden und Ruhe bei Gott gefunden haben!

Das Requiem feiern wir am Montag, den 16. November 2009, um 14:30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel; anschließend geleiten wir Br. Bernhard zu seiner letzten Ruhestätte auf den Klosterfriedhof. Alle Gäste sind danach herzlich zum Kaffee in den Räumlichkeiten des Missionshauses eingeladen.

P. Fabian Conrad SVD