P. Rudolf Stodden SVD verstorben

08. Nov 2009

Deutschland - P. Stodden war gerne Missionar, auch wenn das von ihm verlangt, auf einsamem Posten und allein auf der Station "Mädchen für alles zu sein." Paulus, der Völkerapostel hat ein Beispiel gegeben.

Rudolf Stodden war ein Sohn des Ahrtales. In Mayschoss erblickte er das Licht der Welt als Sohn der Eheleute Reinhard Stodden aus Mayschoss und Veronika Stodden-Müller aus Altendorf. Das Ahrtal gab ihm eine starke Bodenhaftung. Das hinderte ihn aber nicht, als Missionar im Laufe der Jahre in Neuguinea, in der Diözese Wewak noch tiefere, bleibende Wurzeln zu schlagen.  

Als 18-jähriger kam er im November 1946 nach St. Josef, Geilenkirchen aufs Gymnasium. Am 1. Mai 1953 begann er in Sankt Augustin das Noviziat, legte dort zwei Jahre später die ersten Gelübde ab und studierte Philosophie und Theologie. Am 8. Dezember 1959 empfing er hier die Priesterweihe. Es folgten 7 Monate pastorales Praktikum in München. Im August 1961 ging er als Missionar nach Neuguinea. Er war bestimmt für die Diözese Wewak. Zuvor hatte er ein halbes Jahr Sprachstudium in England absolviert.  

Seine Lehrzeit bei P. Baur (Kunjingini) und P. Söllner (Kaugia) war kurz: Schon 1963 ist er Pfarrer in Turingi, 70 km von der Küste entfernt. Die Station ist erst 13 Jahre alt. Hier wohnen etwa 3.000 Katholiken in 25 Dörfern; sie sind in 7 Außenstationen gegliedert. Zunächst lebt P. Stodden zwei Jahre auf der ursprünglichen Station und findet dann einen besseren und zentraleren Platz für die endgültige Missionsstation. Hier kann sich auch eine volle Volksschule (sechs Jahre) mit 250 Schülern entwickeln. Als die sumpfige Wiese hinter der Station trockengelegt ist, haben die Schüler einen idealen Rasenplatz und können nach dem Fußball im Bach ihr Bad nehmen. Turingi liegt im Flachland und hat tropisches Klima.  

1967 kommt P. Stodden in seinen ersten Heimaturlaub und verbindet damit seine Weiterbildung in Nemi. Nach seinem 2. Urlaub 1973 übernimmt er die Station Roma. Sie war erst 1960 gegründet worden. Auch von hier aus fährt er nur zwei Mal in Urlaub bis er 1987 die Pfarrei Mambe übernimmt. Von hier aus fährt er 1991 zum 5. und letzten Mal nach Europa auf Heimaturlaub. Danach bleibt er weiter in Mambe. Versetzungen waren nicht sein Fall.

P. Stodden versuchte seinen Weg zu gehen. Mit der Umsetzung des II. Vaticanum tat er sich schwer. Eine gesunde Volksfrömmigkeit mit Wallfahrten zu entwickeln und zu stärken, schien ihm wichtig.  

Im Oktober 2004 diagnostiziert der Arzt im Wewak eine schwere Krankheit, von der P. Stodden nie etwas wissen wollte. Er möchte bis zum Ende in Neuguinea bleiben. Sein holländischer Nachbar, P. Harry Janissen, im Altenheim in Wewak schreibt: "Wir kommen sehr gut miteinander aus. Ich habe ihm vorgeschlagen, nach St. Wendel zu gehen. Kommt nicht in Frage. Ich habe ein Recht in Neuguinea zu bleiben." P. Stodden hat eine gute Pflege durch einen Krankenpfleger, der ihn rund um die Uhr versorgt.   

P. Stodden war ein zäher Arbeiter im Weinberg des Herrn in Neuguinea. Einige Merkmale sind typisch für seine Missionsarbeit: Er bleibt der Diözese Wewak treu und arbeitet immer allein auf der Station. "So komme ich am besten zurecht!" Mit Heimaturlauben hat er nie übertrieben und will seinen Lebensabend auch in der Mission verbringen und dort begraben sein. Die Unterstützung seiner Wohltäter hat er dankbar angenommen und gut angewandt für den Aufbau und Unterhalt seiner Pfarreien, Schulen und der Aufbauarbeit im Dienst des Landes. Als Missionar hatte er immer ein waches Auge für die Bedürfnisse seines Gastlandes. Er setzte vor allem auf die Jugend; die die Zukunft des Landes einmal in die Hand nehmen wird; daher sein Einsatz für Schulen und Entwicklung.  

P. Stodden war gerne Missionar, auch wenn das von ihm verlangt, auf einsamem Posten und allein auf der Station "Mädchen für alles zu sein." Paulus, der Völkerapostel hat ein Beispiel gegeben (1 Kor 9,1-27). Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten." - Am Montag, 9.11. 2009, wird er in Wirui beigesetzt. In seiner Heimatgemeinde Mayschoss versammeln sich seine Verwandten und Freunde am Sonntagabend (8.11.), um 18.00 Uhr, zum Totengedenken. Am Donnerstag, 12.11. gestaltet der Kirchenchor die Eucharistiefeier um 18.30 Uhr zu seinem Gedenken.

 

Die Steyler Missionare danken ihm für sein unermüdliches und rastloses Schaffen als Missionar in PNG. Sie danken auch seinen Angehörigen und Freunden, die ihn in seiner Mission unterstützt und begleitet haben.

Ivan Lobo