Eine Europäische "Ministrantenwallfahrt" nach Rom: Ein Mega Ereignis

16. Sep 2010

Deutschland/ Rom - Die glühende Sommer Hitzewelle in der ersten Augustwoche dieses Jahres 2010 war kein Hindernis für 53000 Ministranten und Ministrantinnen zwischen 14 und 25 Jahren aus ganz Europa (44 000 alleine aus Deutschland), zu einer "Europäischen Ministranten Wallfahrt" nach Rom zu fahren. Sie besuchten Kirchen, Museen und Katakomben in gebetsvoller, nachdenklicher und froher Stimmung und entdeckten dabei von neuem die Schönheit und den Reichtum ihres Glaubens und der Sakramente.

"Diese wichtige Versammlung erweckt in uns den Eifer für unseren Ministrantendienst und vertieft unsere Überzeugung und unseren Glauben, um Gott zu dienen" (Tabea, 17, aus Trier). Der Erfolg dieser Pilgerfahrt bewies, dass die Jugendpastoral für Messdiener immer noch sehr aktiv und lebendig ist. Durch dieses große und lebendige Ereignis versuchen die Jugendlichen, uns allen die Botschaft zu vermitteln, dass sie gerne dazu beitragen, die Mission der Kirche mit Hoffnung und neuem Leben zu erfüllen.   

Eines der Hauptanliegen unserer Gesellschaft ist, mit den heranwachsenden bzw. post - modernen Jugendlichen einen prophetischen Dialog zu führen. Dabei stellt sich die Frage, wie man mit ihnen effektiv Dialog führen kann, d. h. wie man ihnen das Evangelium vermitteln und darüber sprechen kann und wie man es in Bezug setzen kann zur ihrer gelebten Situation (das bedeutet zu ihren Anliegen, Freuden, Schmerzen, Träumen und Schwierigkeiten). Wie kann man sie begleiten und sich ihrer annehmen, um ihren Enthusiasmus für die Kirche zu fördern und damit auch ihren eigenen Glauben zu vertiefen? Um diese pastoral Arbeit effektiv zu gestalten, müssen wir uns zu den Jugendlichen hinwenden und sie dort abholen, wo sie sind und wo ihr Interesse liegt.  

Genau das haben wir in Rom getan. Wir wussten, dass mehr als 15 000 Ministranten und Ministrantinnen in der Woche die Domitilla Katakombe besuchen wollten. Weder die Verantwortlichen für die Domitilla Katakombe (Herr Manfred Wendel und P. Edvino SICURO) noch das deutsche SVD und SSpS Berufungspastoral Team mit drei Studenten (P. Xavier ALANGARAM, Br. Reiner THEISSEN, Frt. Rodel LIGUID, Frt. Joseph FRIMPONG und Frt. Ritchille G. SALINAS, Sr. Jolanta und Sr. Kori) wollten diese goldene Gelegenheit verpassen, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen. Um das Charisma und die Arbeit unserer Gemeinschaften bekannt zu machen, verteilten wir Flyers, Taschenkalender und Visitenkarten mit geistlichen Impulsen. Weiter hatten wir Plakate mit allen notwendigen Informationen für die Jugendlichen. Noch wichtiger aber war, dass wir uns recht interessante Gespräche mit ihnen hatten. Viele zeigten Interesse an unserer Jugendarbeit wie MaZ (Missionare auf Zeit). Eine Reihe von ihnen sagten uns, dass sie gerne für eine Woche in einer internationalen SVD /SSpS Gemeinschaft leben möchten. Unsere Gastfreundschaft in der Katakombe freute sie sehr. Viele von ihnen waren von unserer Internationalität beeindruckt. Auch Erzbischof Robert Zollitsch besuchte die Katakombe und war von unserer Arbeit dort angetan. Er sagte: "Ich finde es sehr gut, dass die SVD diese Chance benutzt haben, um über die geistlichen Berufe zu informieren."  

Frt. Ritchille sagt: Ich habe für mich selbst gesehen wie diese jungen Ministranten und Ministrantinnen Freundschaft entwickelten und wie sie sich im Teilen des gemeinsamen Glaubens, der Freude und ihrer Erfahrungen verbunden fühlten. Es ist auch für mich eine große and bereichernde Erfahrung, dabei zu sein und mit ihnen während dieser wichtigen Pilgerfahrt zu sein.  

Frt. Joseph sagt: Diese ganz besondere Begegnung mit so vielen Jugendlichen gab mit große Hoffnung für die Kirche, denn eine Gesellschaft ohne Jugend hat keine Zukunft; und das gilt auch für die Kirche, und das bedeutet dass die Jugend die Zukunft der Kirche ist. Die meisten Jugendlichen waren dynamisch und ansprechbar. Ich bin echt davon überzeugt, dass, wenn man sich ihnen zuwendet, sie wirklich eines Tages dazukommen werden, ihre Rolle und Verantwortung problemlos zu übernehmen.

Frt. Rodel LIGUID sagt: "Ich wage zu sagen, es gibt noch Hoffnung für die Kirche in Europa wie die jungen Gläubigen (die Ministranten und Ministrantinnen) bewiesen haben."   

Unser prophetischer Dialog mit den Jugendlichen ist daher eine dringende Notwendigkeit. D.h. wir müssen uns für ihr Leben interessieren; es hat damit zu tun, ihnen eine "freundliche, heimische Atmosphäre" in der Kirche zu schaffen und zu bereiten. Wir müssen bereit sein, ihr Freund zu sein; wir müssen Enthusiasmus haben, um sie zu verstehen und kennenzulernen. Ja es bedeutet, auch außerhalb der offiziellen Pfarraktivitäten mit ihnen zu sein und sie zu besuchen.

Die Tatsache, dass es noch junge Menschen gibt, die Interesse und Enthusiasmus haben, als Ministranten und Ministrantinnen eine aktive Rolle in der Kirche zu spielen - trotz der gegenwärtigen Haltung der Kirche gegenüber und der Krise innerhalb der Kirche - ist eine echte, konkrete goldene Gelegenheit für die Hoffnung der Kirche.

Ich möchte sagen, dass das Erlebnis der Ministrantenwallfahrt für mich als Berufungsseelsorger eine bereichernde Erfahrung war. Dass es uns möglich war, so viele Jugendliche in so kurzer Zeit an einem kleinen Ort so intensiv zu erreichen - das war eine Gott gegebene Gelegenheit. Es war ein Mega Ereignis. Wir wünschen, dass die Jugendlichen auch weiterhin am Altar Gottes mit dem gleichen Geist der Freude und Hoffnung dienen werden.

P. Xavier Alangaram SVD