Mit dem eigenen Geld die Welt verändern

27. Okt 2010

Deutschland - Menschen können mit der nachhaltigen Anlage ihres Geldes politische Zeichen setzen. Dies will Norbert Wolf, Geschäftsführer der Steyler Bank, am heutigen Weltspartag bewusster machen und fordert einen Weltspartag für ethische Geldanlagen. Ethisch investieren könnte die Welt verändern. Es müssen nur viel mehr tun!

"Wir sollten nicht nur ans eigene Sparschwein denken, sondern uns bewusst machen, wie unser Umgang mit unserem Geld die gesamte Welt beeinflusst", meint Norbert Wolf, Geschäftsführer der Steyler Bank, anlässlich des diesjährigen Weltspartags.

Der Weltspartag war 1924 erstmals als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise aufgerufen worden. Das Vertrauen in das Geld allgemein und die Banken im Speziellen war vollkommen zerstört. "Nach der globalen Finanzkrise stehen wir vor einer ähnlichen Situation", meint Wolf weiter, "und fordern deshalb einen Weltspartag für ethisches Investment."

 

Ethisches Handeln bewusst machen

Damals sollten die Menschen ermutigt werden für schlechtere Zeiten zu sparen. Für Norbert Wolf hat der Weltspartag heutzutage eine gewandelte Bedeutung. "Das Sprichwort, dass wir unsere Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen haben, mag vielleicht abgedroschen klingen. Dennoch meine ich, dass wir all unser Handeln unter ethischen Gesichtspunkten betrachten sollten. Und dazu gehören eben nicht nur die Bio-Lebensmittel, der grüne Strom und der Fair-gehandelte Kaffee, sondern auch die Geldanlage. Dies ist vielen Menschen noch gar nicht so bewusst, dass sie auch auf diesem Gebiet Zeichen setzen können. Sie können bestimmen, wem sie ihr Geld geben und damit direkt Einfluss nehmen. Und dass sie diese Macht haben - das möchten wir den Menschen gerne bewusst machen mit einem Weltspartag des ethischen Investments." Die Kunden der Steyler Bank wissen dies bereits seit langem. Ein Trend? "Immer mehr Menschen haben das Bedürfnis, aktiv an Veränderungsprozessen mitzuwirken und suchen nach Alternativen im bestehenden Finanzsystem. Dies spiegelt sich bei uns in einer verstärkten Außenwahrnehmung wider", so Wolf weiter.

 

Steyler Bank geht gestärkt aus Finanzkrise hervor
Anders als die meisten Banken erfuhr die Steyler Bank keinen Vertrauensbruch ihrer Kunden. Im Gegenteil. "Viele Menschen sind durch die Finanzkrise aufgerüttelt worden und nun auf der Suche nach einer Bank, die nach festen ethischen Prinzipien handelt", so Wolf. Die Finanzkrise zeigte deutlich, wohin es führt, wenn Renditen und Gewinne als einzige Leistungsprinzipien gelten. "Banken, die ohne ein festes Wertefundament agieren, deren einziger Zweck die Gewinnmaximierung ist, geraten in Gefahr prinzipienlos zu sein. Es muss sich grundsätzlich etwas ändern."

 

Gemeinsam die Welt verändern
Doch hat sich die Steyler Bank, als christliche Bank, nicht nur eine ethisches Investment auf die Fahnen geschrieben. "Unsere Ethik als christliche Ethik kann sich nicht darauf beschränken, dass wir nicht in Unternehmen investieren, die, nach unseren Maßstäben, unethisch handeln. Wir engagieren uns darüber hinaus auch noch dafür, dass diese unethischen Praktiken abgeschafft werden. Und dies möchten wir in die Öffentlichkeit kommunizieren. Wenn nur genug Menschen mitmachen und auch bei ihrer Geldanlage auf Nachhaltigkeit achten, hätten wir genug Kraft, um viel zu bewirken. Wir können sozusagen die Welt verändern. Sie ein Stück gerechter machen", ist Wolf überzeugt. "Und genau deshalb brauchen wir nicht nur einen Weltspartag fürs eigene Portmonee, sondern einen Weltspartag für ethisches Investment." 

Tamara Häußler-Eisenmann