Stiftungen für die Kinder dieser Welt

17. Nov 2010

Deutschland - Wer Gutes für die Ewigkeit tun möchte, kann dies mit einer Stiftung tun. Das Steyler Stiftungszentrum beherbergt mittlerweile rund 150 Stiftungen, die sich für Straßenkinder, Frauenförderung, Schulausbildung oder Lepra-Hilfe einsetzen. Die Stifter sind begeistert, denn durch diese Art der Hilfe wird ihre Idee von einer besseren Welt auch nach ihrem Ableben weitergeführt.

Ohne die Gelder der Familienstiftung "pro fratre et amico" hätten die meisten der kleinen Kinder in Alemtena, Chole und Badessa in Äthiopien keine Chance, auf Bildung. Bildung bedeutet in Äthiopien genau wie in allen anderen Ländern dieser Welt den Ausweg aus Armut, Elend und Not. "Wir begleiten in den drei Stationen nahezu 500 Kinder, denen wir Vorschul - und Basisausbildung ermöglichen", erklärt Stiftungsvorstand Herbert Walterspacher nicht ohne Stolz.

Vor der Stiftungsgründung 2006 unterstützte die Familie regelmäßig verschiedene Projekte unterschiedlicher Hilfsorganisationen mit dem Ziel, Nöte in der Welt zu lindern. "Vor meinem letzten runden Geburtstag begann ich, nachzudenken. Ich hatte in meinem Leben viel erreicht, vieles war gut gelaufen. Jetzt wollten wir etwas zurückgeben von dem Guten, was wir erhalten haben. Wir wollten das Gefühl haben, dass auch dann in unserem Sinne die Unterstützung und die Bildung der Kinder Äthiopiens nachhaltig ist, wenn wir mal nicht mehr sind."

Dann kam ihm die Idee einer eigenen Stiftung. "Als ich hörte, dass die Steyler Bank ein Stiftungszentrum für gemeinnützige Projekte gegründet hatte, waren wir sofort dabei." 2006 gründete er dann die Stiftung "Pro fratre et amico - Wege in die Zukunft^".

 

Gute Gründe für eine eigene Stiftung

"Für die Gründung einer Stiftung sprechen viele gute Gründe", erklärt Norbert Wolf, Geschäftsführer der Steyler Bank. "Auch nach dem Tode wird so ein guter Zweck unterstützt. Ganz im Sinne des Stifters. Desweiteren kann man durch die Gründung einer Stiftung zu Lebzeiten seinen Nachlass regeln. Das ist viel einfacher als wenn man es testamentarisch nach seinem Tode macht. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die steuerliche Förderung, die für viele auch attraktiv ist."

Auch Maria und Sophie Wego gründeten 2006 ihre Stiftung. Die "Niclas-Stiftung" setzt sich ebenfalls für die Bildung von Kindern ein. Schwerpunktmäßig sollen Steyler Projekte in Afrika, Asien und Südamerika unterstützt werden. "Wir kennen die Steyler Missionare seit vielen Jahren. Ich wurde von einem Steyler getauft, meine Schwester ging bei einem von ihnen zur Erstkommunion. Der Bruder unserer Großmutter ging auf das Internat der Missionare in Steyl. Unter dem Dach des Steyler Stiftungszentrum unsere eigene Stiftung zu gründen war für uns dann natürlich klar", erklärt Maria Wego.

 

Rundumbetreuung durch Steyler Stiftungszentrum

Die beiden Stiftungen sind zwei von mittlerweile rund 150 Stiftungen, die vom Steyler Stiftungszentrum treuhänderisch betreut werden. "Das war wirklich sehr einfach. Da das Stiftungszentrum als Treuhänderin meiner Stiftung auftritt, entfallen aufwändige Genehmigungsverfahren und Verwaltungsaufgaben. Für die Gründung zahlt man keinen Cent. Die Jahresendrechnung, die vom Finanzamt geprüft wird, wird vom Stiftungszentrum erstellt. Hinzu kommt noch, wenn ich das wünsche, professionelle Unterstützung bei der Erstellung einer Internetseite, Visitenkarten, Plakaten oder Informationsbroschüren meiner Stiftung." Als Treuhänder ist das Steyler Stiftungszentrum dem Stifter moralisch verpflichtet. "Zur Gründung der Stiftung wird eine Stiftungssatzung ausgearbeitet, an die sich der Treuhänder halten muss. Dabei kann der Stiftungszweck schon recht gut eingegrenzt werden. Nach dem Ableben des Stifters verfolgen wir als Treuhänder sein Lebenswerk in seinem Sinne weiter. Oftmals bestand ja auch ein jahrelanger intensiver Kontakt, sodass wir sicher sein können, was der Stifter von uns als Treuhänder erwartet hätte", erklärt Norbert Wolf.

 

Stiftungen machen die Welt besser
Viele der Stiftungen, deren Volumen sich mittlerweile auf 9,6 Mio Euro beläuft, setzen sich für die Belange von Kindern überall auf der Welt ein. "Insgesamt aber ist die Bandbreite der Projekte, die unsere Stifter unterstützen, sehr vielfältig", erklärt Norbert Wolf. "Nachhaltige Energiegewinnung ist ebenso dabei wie Frauenförderung, Lepra-Hilfe oder Priesterausbildung. So unterschiedlich die Stiftungszwecke sind - sie alle eint der Wille, diese Welt ein Stück besser zu machen." Im letzten Jahr flossen so rund 236.000 Euro an Stiftungserträgen in die Projekte der Steyler Missionare.- Auch in Norbert Wolfs Familie gibt es eine Stiftung. "Meine Mutter hat die Elisabeth-Wolf-Weber Stiftung gegründet. Auch sie hat Kinderprojekte zum Stiftungszweck gemacht. Mittlerweile gibt es für meine Mutter zu Geburtstagen oder Weihnachten keine Geschenke mehr. Stattdessen spenden wir das Geld in ihre Stiftung. Das wünscht sie sich jedes Mal ausdrücklich", lacht der Geschäftsführer der Steyler Bank.

 

Ethik der Steyler Bank wichtiger Aspekt
Für die Gründung ihrer Stiftung unter dem Dach des Steyler Stiftungszentrums sprachen für Maria und Sophie Wego neben den praktischen auch noch ethische Gründe. "Die ethische Ausrichtung der Steyler Bank macht das Ganze natürlich noch richtiger. Eine Stiftung zu gründen, die sich für soziale Zwecke einsetzt und diese bei einem Unternehmen anzusiedeln, das unethisch investiert, wie zum Beispiel in Rüstung oder Atomenergie, ist meiner Meinung nach keine saubere Sache. Wir aber wollten es sauber. So steht beim Steyler Stiftungszentrum nicht nur Gemeinnützigkeit drauf, sondern es ist auch noch Ethik drin!"

Tamara Häußler-Eisenmann