P. Adonis Narcelles SVD verstorben.

29. Jul 2011

Freundlichkeit, Lächeln, strahlende Augen, gute Laune sind die häufigsten Merkmale, an denen sich ein Philippino erkennen lässt. Insofern war Adonis ein typischer Vertreter seines Volkes und seiner Kultur.

Es fiel ihm leicht, in jeder Situation das Gute und das Positive zu entdecken. Mit unendlicher Geduld, mit großem Optimismus und im Vertrauen auf die Kraft Gottes und auf die Talente seiner Gemeinde entwickelte er viele Projekte, die seinen Landsleuten in Deutschland und in seiner Heimat zugutekamen.

Fast möchte man vermuten, dass er mit einem digitalen Fotoapparat schon auf die Welt kam, am 4. Juni 1971 in Dagupan City. Ob ihn sein Interesse an den Medien auch zur SVD führte? Seit seinen Gelübden 1997 bildete er sich jedenfalls immer weiter in dieser wichtigen Form der Verkündigung. Bis zu seiner Priesterweihe 2003 in Sankt Augustin zeigte er oft sein breites Talent in Bibelausstellungen, Kurzfilmen, meditativen Fotos, spirituellen Texten und Büchern, sowohl in Englisch als auch in Tagalog.

All diese Fähigkeiten konnte er ausleben in „seiner“ philippinischen Gemeinde von Berlin. Er trug sie im Herzen, und die Gemeinde trug ihn auf Händen. Denn er wusste sie vielfältig zu inspirieren und wie ein guter Hirte zu begleiten. Kein Wunder also, dass seine philippinischen Freunde in tausend Gebeten vertrauensvoll Gott anflehten, ihn von seiner Krankheit zu heilen.

Seit dem Jahr 2004 übernahm Adonis auch Verantwortung in der Leitung unserer missionarischen Ordensgemeinschaft in Berlin: zunächst als stellvertretender Präses und seit 2007 als Präses. Im Jahr 2006 nahm er als einer der Delegierten der damaligen Norddeutschen Provinz am Generalkapitel in Rom teil. Mit seinen Begabungen und Fähigkeiten stellte er sich in den Dienst unserer internationalen Gemeinschaft. Dass jeder Mitbruder sich in der Gemeinschaft wohl fühlen konnte, dafür setzte er sich ein.

Viele Tränen fließen in diesen Tagen. Es weinen um ihn sein Vater Adonis Sanchez Narcelles Sr., seine Schwestern Syvina Venchie N. Sia, Stephanie N. Viray, Simonette N. Calaycay, Soila N. Flores, Juvaniie N. Limon und sein Bruder Emelito Narcelles. Seine Mutter Julia Llamas Narcelles starb schon am 19. August 2007. Auch die deutsche Gemeinde Heilig Geist und Mitbrüder stellen an Gott die Frage, ob ein solch junger und begabter Missionar nicht zu früh gestorben ist, am 29.Juli 2011, kurz nach seinem 40. Geburtstag.

Beim Auferstehungsgottesdienst am 31.Juli 2011 danken wir Gott für sein Leben und sein Wirken bei uns.

Fidelis Waton / Rüdiger Brunner