P. Werner Berghaus SVD (1935-2013)

28. Mär 2013

Am Mittwoch in der Karwoche wurde P. Werner Berghaus mittags tot in seiner Wohnung in Wipperfürth aufgefunden. Für Pfarrangehörige und Nachbarn war dies überraschend, da er am Tag davor noch auf der Straße gesehen wurde.

P. Berghaus wurde in Kupferberg bei Wipperfürth, nicht weit vom Ort seines Todes, geboren. Er war das dritte Kind von vier Geschwistern. Der älteste Bruder starb bei der Geburt, die ältere Schwester im Alter von 3 ½ Jahren bei einem Verkehrsunfall. Nach den Eltern (1981 und 1984) starb auch sein jüngster Bruder 2006. Nach der Volksschule erlernte Werner das Bau- und Möbelschreinerhandwerk in Wipperfürth. Auch fünf anschließende Gesellenjahre verbrachte er dort. So verband ihn bis zu seinem Lebensende viel mit seiner Heimatstadt. 

Schon als 7 ½-jähriger Junge übernahm er vom verstorbenen Großvater die Aufgabe, die Steyler Missionszeitschriften auszutragen und lernte darin auch die Welt der Missionare kennen. Dabei haben ihn - wie er sagte - immer die Berichte aus fernen Ländern fasziniert und in ihm den Wunsch reifen lassen, dort einmal zu arbeiten. So schrieb er auf eine Anzeige hin an einen Bischof in Neuguinea die Bitte, dort 5 Jahre als Schreiner arbeiten zu dürfen. Aber es kam keine Antwort, vielleicht war der Brief wegen der Suezkrise auch nie angekom-men, wie er später vermutete. So entschied er sich 1957 für den Weg des Ordenspriesters und Missionars und trat in das Aufbaugymnasium St. Josef der Steyler Missionare in Geilen-kirchen ein. Nach dem Abitur 1963 begann er das Noviziat in St. Augustin, legte 1965 die ersten Ordensgelübde ab, und wurde am 13.12.1969 in St. Augustin zum Priester geweiht. 

Er erhielt die Missionsbestimmung für Argentinien, konnte aber aus Gesundheitsgründen die Reise nicht antreten. So arbeitete er in einem Team zur Weckung und Förderung von kirch-lichen Diensten und Berufen im Rheinland. 1972 kam er zusammen mit einem Mitbruder in die Pfarrseelsorge nach Hennef – Uckerath - Süchterscheid, zunächst als Kaplan, dann als Pfarrer. Von 1990 bis 2099 folgten weitere Jahre als Pfarrseelsorger in Geilenkirchen-Hünshoven und Geilenkirchen-Prummen. In der Pfarrseelsorge hat er seine Lebensaufgabe gefunden. Gern unterstützte er auch die weltweite Mission und animierte Missionskreise. 2010 zog er sich auf Anregung der Ordensleitung in seine Heimatgemeinde Wipperfürth in den Ruhestand zurück. Er wohnte wieder in jener Straße, wo er schon 6 Jahre seines Lebens als Schreiner gearbeitet hatte. So schloss sich sein Lebenskreis auf für ihn angenehme Weise. 

P. Berghaus erfüllte immer treu und gewissenhaft seine priesterlichen Aufgaben und war bis zum Ende seines Lebens gern unter den Menschen, auch wenn schließlich seine Kräfte etwas nachließen. Bis zum Schluss pflegte er guten Kontakt mit dem Pfarrer und den Seelsorgemitarbeitern. Sein Tod kam plötzlich und unerwartet. Das Osterfest konnte er auf Erden nicht mehr erleben. Wir hoffen und beten aber, dass er nun am ewigen Osterfest im Himmel teilnehmen wird, das Gott seinem treuen Diener schenken möge: „Komm, nimm teil an der Freude Deines Herrn!“(Mt. 25,21)


Das Requiem mit anschließender Beerdigung auf dem Klosterfriedhof feiern wir am Osterdienstag, den 2. April, um 14.30 Uhr im Missionspriesterseminar St. Augustin.

P. Martin Neuhauser SVD