Ein Traktor für den dritten Stock

1:299 - so hoch war die Chance, den roten Oldtimer-Traktor aus dem Jahr 1952 zu gewinnen. Gezogen wurde auf der großen Klosterfest-Bühne im Mai das Los von Werner Ströher, wohnhaft in Düsseldorf und zwar im dritten Stock. „Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das komische Gefühl, dass gerade ich gewinne“, erzählt Ströher als er die Schlüssel von Missionsprokurator Pater Konrad Liebscher entgegennimmt „Obwohl ich eigentlich gar keinen Platz für dieses Schmuckstück habe“.

Nachdem Ströher aus der Presse von der kommenden Verlosung erfahren hatte, beauftragte er extra einen Freund aus Sankt Augustin, ihm ein Los zu besorgen. „Als ich von der Aktion erfuhr, kamen meine Frau und ich gerade von einer Ghana-Reise zurück. Da der Erlös an ein Steyler Projekt in dem afrikanischen Land geht, wollten wir mit dem Kauf des Loses dort etwas Gutes tun“, so der 72-Jährige.

Tatsächlich sind mit dem Verkauf der Lose knapp 7500 Euro zusammengekommen. Die Hälfte des Erlöses fließt in die Renovierung der Orgel im Sankt Augustiner Missionspriesterseminar. Mit der anderen Hälfte unterstützen die Teilnehmer der Verlosung die Arbeit des Steyler Paters Joachim Mika, der sich in Ghana für die Bewahrung der Schöpfung engagiert. „Ich bin zutiefst dankbar für die finanzielle Hilfe aus Deutschland“, sagt Mika. „Vor vier Jahren haben wir in Ghana damit begonnen, aus Gras und anderen Biomasse-Reststoffen Briketts zu produzieren, mit denen die Menschen vor Ort weitaus umweltschonender und preiswerter heizen können als mit Holzkohle. Der Erlös aus der Traktor-Verlosung hilft uns dabei, in Deutschland eine neue Brikettierpresse anzuschaffen, mit der wir künftig Briketts von noch höherer Dichte und besserer Brennqualität herstellen können.“

Was nun genau mit dem Traktor passiert, weiß der Gewinner noch nicht: „Ich werde diesen schönen Oldtimer nun erst einmal unterstellen und mir überlegen, was mit ihm passiert.“ Vielleicht gegen sein Auto eintauschen? „Nein, eher nicht“, lacht Ströher. „Wir reisen sehr viel mit dem Auto, und mit 25 PS nach Paris? Da wären wir schon fast 20 Stunden unterwegs – wenn wir gut durchkommen.“