P. Friedrich Schnell SVD (1925 - 2013)

29. Okt 2013

Am 28.10.2013 verstarb P. Friedrich Schnell im 89. Lebensjahr. Am Dienstag, dem 22. Oktober fühlte er sich unwohl mit Schmerzen im Magenbereich.

Nach Einlieferung ins Krankenhaus in Höchstadt erlitt er am folgenden Tag einen Blutsturz mit akuter Herzschwäche, die eine Operation nicht mehr möglich machte. Er verlor auch das Bewusstsein. Durch die Hand des Ortspfarrers erhielt er die Krankensalbung. P. Friedrich Schnell wurde am 9. April 1925 in Serlbach, Kreis Forchheim (Bayern), als erstes Kind seiner Eltern geboren und wuchs mit weiteren 4 Geschwistern im Kreis der Familie auf. 1937 kam er als Schüler zusammen mit seinem ein Jahr jüngeren Bruder Hans zu den Steyler Missionaren in das Missionshaus St. Peter in Tirschenreuth. Da Tirschenreuth damals keine Oberstufe hatte, setzte er 1940 seine Schulzeit in Ingolstadt fort. Die Gymnasialzeit wurde dann von der Einberufung zur Wehrmacht 1943 unterbrochen. Als 18-Jähriger wurde er zunächst in Jugoslawien und später in Russland eingesetzt. Im März 1945 musste ihm in Folge einer Granatsplitterverletzung der linke Unterschenkel amputiert werden. Für einen jungen Mann von 20 Jahren war dies ein herber Einschnitt. Aber er kam zumindest mit seinem Leben davon und setzte seine Studien in Ingolstadt fort, wo er auch 1947 das Abitur ablegte. Dann trat er in das Priesterseminar seiner Heimatdiözese Bamberg ein. Doch schon nach einem Jahr entschloss er sich, zu den Steyler Missionaren zu gehen und machte von 1948- 1950 sein Noviziat in St. Augustin. Am 1. Mai 1950 legte er seine ersten Gelübde ab. Nach weiteren Studienjahren in Philosophie und Theologie folgten dann am 27. Februar 1953 seine ewigen Gelübde und am 28. August 1953 die Priesterweihe in St. Augustin zusammen mit seinem Bruder Johannes. Die Doppelprimiz zu Hause war für die Pfarrei ein großes Ereignis. 1954 erhielt er die Missionsbestimmung für Chile, wo er drei Jahre in der Schule und in der Seelsorge wirken konnte. Aber Gesundheitsgründe veranlassten ihn, nach Deutschland zurückzukehren. Er wurde zunächst in St. Wendel und dann ab 1959 für die Präfektur im Internat in Ingolstadt bestimmt, wo er bis 1968 tätig war. Aber sein Wunsch war doch die Pfarrseelsorge, die er in den folgenden Jahren in seiner Heimatdiözese Bamberg ausübte. So war er von 1968 bis 1976 in Freienfels, dann 27 Jahre bis 2003 in Schnaid. Er war mit Leib und Seele Seelsorger und kam mit den Leuten gut zurecht. Vor allem zeichnete er sich durch große Geduld und Frömmigkeit aus. Er war auch ein beliebter Beichtvater für viele Menschen im Umkreis. Nach seiner Resignation als Pfarrer kam er 2003 zunächst nach Tirschenreuth, doch man empfahl ihm, ins Seniorenheim nach St. Wendel umzusiedeln. In diesem Jahr starb auch sein Bruder Johannes. Da er sich in Wendel nicht wohl fühlte, wohnte er dann in seiner fränkischen Heimat in Heroldsbach und schließlich seit 2010 in Höchstadt. Am 28. August dieses Jahres konnte er noch sein 60-jähriges Priesterjubiläum feiern. Dankbar konnte er auf 45 Jahre Haushaltsbetreuung durch Frau Maria Lunds blicken, die bis zum Ende bei ihm blieb. P. Schnell war bescheiden und dienstbereit im priesterlichen Amt. Sein amputierter Fuß berei- tete ihm oft Schmerzen und Gehbeschwerden. Aber er jammerte nicht und nahm alles gott- gewollt auf sich. Nun hat der Schöpfer seinen treuen Diener zu sich genommen. Möge er an den Freuden des Himmelreiches teilnehmen. Mit dem Requiem, das wir am Donnerstag, 31.10.2013 um 14.00 Uhr in der Kirche des Missionshauses in St. Wendel feiern, nehmen wir von ihm Abschied. Anschließend geleiten wir ihn zu seiner letzten Ruhestätte auf unserem Klosterfriedhof, wo auch sein Bruder Hans begraben liegt.

P. Martin Neuhauser SVD Präses, St. Peter Tirschenreuth