Heimatlosigkeit und Lebenssinn

14. Nov 2014

Das Ideal einer asketischen Lebensweise der buddhistischen Mönchsgemeinschaft war Thema der Akademie Völker und Kulturen in St. Augustin am 14. November 2014.

Wie findet der Mensch zu einer geistigen und geistlichen Einstellung, um mit der Erfahrung von Endlichkeit und letztlich Tod umgehen zu können und eine zufriedene und friedvolle Lebensweise zu erlangen? Darum ging es dem Religionswissenschaftler Prof. Dr. Peter Ramers von der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Augustin in seinem Vortrag über „Das Leben der Mönche und Nonnen in der frühen buddhistischen Ordensgemeinschaft“ im Rahmen der Vortragsreihe der Akademie Völker und Kulturen zu „Weltfremdheit. Alternative Lebensentwürfe in den Religionen der Welt“. Zu diesem Vortrag waren am 14. November 2014 etwa 80 aufmerksame Hörerinnen und Hörer ins Missionspriesterseminar gekommen.

Prof. Ramers bezog sich auf den frühen Buddhismus des ersten Jahrtausends v. Chr. und stellte wichtige Anweisungen aus dem sog. „Pali-Kanon“ vor – frühbuddhistische Schriften, die den Mönchen unter vielem anderen auch dazu dienten, das eigene Leben in einer ruhigen und klaren Weise in den Blick zu bekommen. Es geht dem Menschen auf der Suche nach einem gelingenden Leben darum, die Begierde (nach Dingen, nach Leben, nach unerreichbaren Zielen) und schließlich den Lebensdurst zu überwinden. Dazu muss der Mensch seine Beheimatung aufgeben: Buddha und seine Nachfolger waren Wandermönche, die einzeln und in kleinen Gemeinschaften umherzogen.

Im Vortrag erwähnte Prof. Ramers viele Einzelheiten, die für solche Mönche galten und ihnen in ihrer asketischen Praxis helfen sollten. Meditation, Erkenntnis und Klarheit über die Umwelt sowie ein sittlich einwandfreies Leben sind dabei grundlegende Voraussetzungen, um auf dem Weg der eigenen Vollkommenheit und Sinnfindung weiterzukommen.

Christian Tauchner SVD