Pfingstwunder in München Fürstenried

26. Mai 2015

Der Pfarrverband Fürstenried Maxhof in München feierte ein farbenfrohes und begeistertes Fest des Heiligen Geistes.

Heuer im „Jahr der Orden“ feierten wir zum fünften Mal einen Pfingstgottesdienst in verschiedenen Sprachen mit unserem Pfarrer Pater Vijay Kumar Tirkey SVD in der Kirche St. Matthias in München Fürstenried. Wahrlich ein Pfingstereignis wurde es heuer. Gemeindemitglieder aus dem Pfarrverband aus aller Herren Länder, Firmlinge, Familien, Senioren und viele Besucher aus den umliegenden Gemeinden machten den Traum unseres Pfarrers wahr: unsere Kirche war voll! Und das allein ist bei der Größe der Kirche in der heutigen Zeit wirklich ein Wunder. Ein Feuerwerk der Musik zündeten die Musikapostel der Steyler Studenten aus St. Augustin bei Bonn. Bei einer Eucharistiefeier zehn Steyler Patres am Altar zu haben, grenzt ebenfalls an ein Wunder.

Der Einzug war sehr beeindruckend. Symbolisch für die fünf Erdteile trugen fünf Personen einen großen Globus in die Kirche. Es folgten viele Ministrantinnen/Ministranten und dann die zehn Priester in einheitlichen Alben. Die Lieder, das Kyrie, zwei Lesungen, das Evangelium, die Fürbitten und sämtliche Gebete wurden in etwa 20 unterschiedlichen Sprachen gesungen, gebetet und vorgetragen. Die Mitfeiernden waren emotional dermaßen ergriffen und schwankten zwischen großer Freude, Begeisterung und Rührung bis zum Ausbruch in Freudentränen. Unser Ehrengast, Stadtrat Christian Vorländer, in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München, teilte in seinem Grußwort seine Bewunderung und sein Erstaunen im Pfarrsaal mit. So einen Gottesdienst habe er noch nie erlebt.

Der Festprediger, Pater Martin Üffing SVD, verglich die heutige Zeit mit dem Pfingstgeschehen damals und findet es immer wieder erstaunlich, dass soviele Menschen (heute in dieser Kirche) in Jesu Namen zusammenkommen, um gemeinsam zu beten und zu feiern und daraus Kraft und Orientierung für ihr Leben zu erhalten. Er erinnerte an die Quelle: „Pfingsten – als damals der Geist Gottes, der Heilige Geist den Jüngern den entscheidenden Anstoß gab, für Jesus und dem Reich Gottes Zeugnis zu geben. Durch diesen Geist konnte bis in die heutige Zeit ein vielfältiges, buntes Christentum entstehen. Von diesem Geist geführte Menschen setzen sich bis jetzt immer noch – häufig sogar mit ihrem eigenen Leben – dafür ein, dass Jesu Botschaft vom Reich Gottes nicht toter Buchstabe bleibt, sondern lebensspendende gute Nachricht für viele Menschen wurde ist und wird.“ Er nannte die Ordensgemeinschaften und Missionare, die durch den Anstoß des Hl. Geistes Zeugnis ablegen für das Reich Gottes. Indem sie mit Menschen in Beziehung treten, die auf der Suche nach dem Glauben sind; die arm und an den Rand gedrängt sind; die verschiedenen Kulturen angehören. Dafür öffnen die Steyler ihre Häuser, sie überschreiten Grenzen und bauen Gemeinschaft. Heute an diesem Pfingsttag lädt er auch uns ein, zusammenzukommen, Differenzen und Unterschiede zu überwinden und uns für die große, frohe Botschaft von Gottes Reich einzusetzen und unsere Vielfalt zu feiern.

Diese Vielfalt feierten wir beim anschließenden Fest der Kulturen. Mit landestypischen Spezialitäten, Tänzen – von den Kindergartenkindern über argentinischen Tango, Kreistänze unserer Senioren und indischem Ausdruckstanz bis zu vielen traditionellen philippinischen Tänzen –, Liedern aus aller Welt – Frauen aus der Asylbewerberunterkunft sangen deutsche Volkslieder, H. Kobald zitierte aus seinen Mundartgedichten, die Musikapostel begeisterten aus ihrem weltumfassenden Repertoire, besonders aktiv waren die philippinischen Gruppen, die bei uns durch Pater Rodel SVD fast schon ein Zuhause gefunden haben. Krönender Abschluss der „weltlichen Feier“ war das Konzert des Musikerpaares Lucie und Gerald Drahorad, die sowohl internationale Lieder als auch spirituelle Lieder zum Besten gaben.

Abschluss des festlichen Tages war eine Andacht zum Heiligen Geist, die mit den von Pater Vijay ausgesuchten Liedern und Texten zu Herzen ging.

Und dass der Geist wirkte, konnte man spüren durch das rücksichtsvolle und hilfsbereite Miteinander – spontane Helfer, die das Organisations-Team unterstützten –, das achtungsvolle Nebeneinander und den liebevollen Umgang untereinander. Die Stimmung von Früh bis Spät war getragen vom liebenden Geist.

Petronilla Maier/Tauchner SVD