Flüchtlinge: Nicht nur als Bedrohung sehen!

16. Okt 2015

Feierliche Semestereröffnung an der PTH St. Augustin.

Traditionell beginnt das neue Studienjahr an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin (PTH) mit einem Gottesdienst, dem Jahresbericht des Rektors sowie einer so genannten „Lectio Brevis“, einer Kurzvorlesung.

Angesichts der Flüchtlinge, die in unser Land kommen, wies Pater Dr. Ralf Huning, Provinzial der Deutschen Provinz der Steyler Missionare und Vize-Großkanzler der Hochschule, in seiner Predigt darauf hin, dass in der Hl. Schrift der Christen Flüchtlinge zum einen als Bedrohung wahrgenommen werden, zum anderen aber auch als Opfer von politischen und gesellschaftlichen Krisen, die unseres Mitleids und unserer Hilfe bedürfen. Darüber hinaus kenne die Bibel jedoch auch Geschichten von Flüchtlingen, die für die Gläubigen zu einem von Gott gesandten Zeichen werden, ihr Leben bereichern und ihnen neue Horizonte erschließen. „Vielleicht will Gott uns in der Begegnung mit den Flüchtlingen auffordern, aufzuwachen und unser Leben und Handeln zu überdenken“, mahnte Huning.

In der Lectio Brevis sprach Professor Dr. Josef Schmidt, Lehrstuhlinhaber für neutestamentliche Exegese und Einleitungswissenschaft, unter dem Titel „Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde“ über die Geschichte von Jesus und der Ehebrecherin aus dem Johannes-Evangelium.

 

2015 bislang ein erfolgreiches Jahr für die Philosophisch-Theologische Hochschule

Das Jahr 2015 verlief für die PTH bislang ausgesprochen erfolgreich, betonte Professor Dr. Bernd Werle, Rektor der Hochschule. So wurde im September der mehrmonatige Reakkreditierungs-prozess des reformierten Magisterstudiengangs erfolgreich abgeschlossen. Damit ist dieser Studiengang bis 2022 staatlich und kirchlich anerkannt. „Die Akkreditierungskommission lobte besonders unser Qualitätsmanagement, innovative Elemente in der Gestaltung des Magisterstudiengangs sowie die individuelle Betreuung unserer Studierenden“, sagte Werle.

Die Zahl der an der Hochschule immatrikulierten Studierenden ist im neuen Studienjahr auf jetzt 156 gestiegen. Davon studieren jetzt 61 im Magisterstudiengang, die übrigen verteilen sich auf einen der Aufbaustudiengänge oder besuchen die PTH als Gasthörer.

 Anlässlich der Semestereröffnung wurden auch Auszeichnungen und Stipendien vergeben. Frater Serafianus Liberatus Jebada SVD erhielt für seine Diplomarbeit den mit 500 Euro dotierten Preis der Hochschule für die beste Abschlussarbeit. Friedrich Kemper hat seine Promotion mit „Summa cum Laude“ abgeschlossen. Er schrieb bei Professor Dr. Eckhard Jaschinski SVD zum Thema „Religiöse Sprache zwischen Barock und Aufklärung“.

Darüber hinaus vergab Rektor Werle drei DAAD-Stipendien für ausländische Studierende und acht Deutschlandstipendien, die unter anderem von der Steyler Ethik Bank und der Braun Stiftung – Stiftung für Internationalen Austausch aus Sankt Augustin gefördert werden

Frater Serafianus Liberatus Jebada SVD erhielt den Preis für die beste Abschlussarbeit.
Frater Serafianus Liberatus Jebada SVD erhielt den Preis für die beste Abschlussarbeit.
Ina Ullrich