Eine Ehre für Kuba

17. Sep 2015

Der Steyler Missionar Pater Hans Weibel aus Luzern/Schweiz arbeitet seit 2014 in Kuba. Seine Gemeinde freut sich, dass zum dritten Mal ein Papst auf die Insel kommt.

„Papst Johannes Paul II. hat uns 1998 den Weihnachtstag als Feiertag geschenkt, Papst Benedikt XVI. vor drei Jahren den Karfreitag; welchen Feiertag wird uns Papst Franziskus in diesem Jahr nach Kuba bringen?“


Das ist die erste Frage, die mir die Leute in meiner Gemeinde in Mayarí stellen, wenn ich ihnen erzähle, dass der Papst am 21. September in unser Bistum kommt. 400 Gläubige aus der Pfarrei San Gregorio in Mayarí werden an diesem Glaubensfest mit Papst Franziskus teilnehmen. Die Leute der Pfarrei sind begeistert, dass der dritte Papst in Folge nach Kuba kommt. Diese besondere Ehre hatten bisher nur zwei Länder: Brasilien und Kuba.


Der Pastoralplan 2014-2020 der katholischen Kirche in Kuba “Auf dem Weg nach Emmaus” hat zwei Ziele: conversión y testimonio. „conversión“, das heißt Erneuerung im Glauben an den Auferstandenen nach dem Beispiel der beiden Jünger von Emmaus und „testimonio“, Zeugnis geben in der Gemeinschaft und in der Familie nach dem Vorbild Jesu. Die Leute suchen einen Wechsel und einen Neubeginn und erhoffen sich von der Kirche einen Weg für die radikale Erneuerung der Gesellschaft.


Die Katholiken haben nach der Revolution eine schwere Zeit durchgemacht, aber jetzt stehen zwischen Kirche und Staat die Zeichen auf Entspannung. Sie leiden natürlich auch unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen, das Land ist sehr arm, es ist schwierig, hier zu überleben. Aber es gibt immer mehr Menschen, die sich zum katholischen Glauben bekennen. Statistisch kommen auf einen Priester 18.490 Katholiken.


Die 20 Steyler Missionarinnen und Missionare arbeiten in drei Bistümern: in der Hauptstadt Havanna, im Süden und vor allem im Osten des Landes im Bistum Holguín, wo die größte Armut herrscht. Wir verstehen unsere Arbeit als missionarische Herausforderung: den Glauben des auferstandenen Jesus mit Freude vermitteln; das Wort Gottes durch Bibelkurse und Austausch der heiligen Schrift in Bibelgruppen besser kennenlernen; die Leute am Rande
aufsuchen und sie mit den Jugendlichen zum Feiern und Leben des Glaubens einladen. Unsere Überzeugung ist: die Freude des Evangeliums erfüllt unser Herz und das ganze Leben aller, die Jesus dem Auferstandenen begegnen.


Papst Franziskus hat die Türen zu den USA geöffnet und das wahr gemacht, wozu Papst Johannes Paul II. ermutigt hatte: Kuba öffnet sich für die Welt und die Welt öffnet sich für Kuba. Wir werden Papst Franziskus als Missionar der Barmherzigkeit willkommen heißen. Denn er hat wirklich ein Herz für die Armen und die Kleinen.


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Hans Weibel