4. Adventssonntag (B)

Liturgische Bausteine

„Nicht mit Macht – sondern mit Ohne-Macht“

1. Lesung: 2Sam 7,1-5.8b-12.14a.16
Antwortpsalm: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Röm 16,25-27
Evangelium: Lk 1,26-38
Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Einleitung

„Wiedervereinigung Deutschlands…“ – davon haben zwar viele gesprochen, aber wer hat schon wirklich daran geglaubt? Das schien doch völlig unmöglich. Und nun sind es schon 25 Jahre her, dass die Berliner Mauer gefallen ist. Aber nicht mit Gewalt. Gibt es das auch in meinem Leben, dass ich etwas für unmöglich gehalten habe, was dann doch möglich war? Die Heilige Schrift berichtet uns von der Begegnung Marias mit dem Engel, was in der Zusage endet: Bei Gott ist nichts unmöglich. Was aber nicht bedeutet, dass alles so glatt und ohne Leid abläuft. 

Bringen wir unser Leben und unsere Welt mit den vielen ungelösten Fragen und Problemen vor Gott, im Vertrauen darauf, dass sein Kommen – auch ohne Macht – Veränderung bewirken kann.


Kyrie-Rufe

  • Herr Jesus Christus, dein Kommen in unsere Welt hat das Wirken Gottes auf eine neue, gewaltfreie, ganz andere Art deutlich gemacht: - Herr, erbarme dich.
  • Gerade die Kleinen, die Ausgestoßenen und Diskriminierten hast du in die Mitte geholt und sie als Lieblinge Gottes erkannt: - Christus, erbarme dich.
  • Du rufst uns in diesen Tagen des Advent zu einer neuen Lebensweise des Gewaltverzichts, der Versöhnung und des Teilens auf, weil alle Menschen Kinder Gottes sind: - Herr, erbarme dich.

Gott, der uns Menschen in Liebe und Verzeihen begegnet, befähige auch uns zu einem Leben der Liebe, der Sorge um den anderen und der Hoffnung wider alle Hoffnung. 

Amen


Tagesgebet

Barmherziger Gott,
erfülle uns ganz mit deiner Kraft.
So wie der Engel Maria die Botschaft
    von der Menschwerdung Christi überbrachte,
   so lass uns den Menschen die Frohe Botschaft mitteilen:
du bist der Gott, der mit uns ist.
Lass uns darauf vertrauen,
   auch wenn sich uns Kreuz und Leid entgegen stellen.
Und so wie Jesus dies in Tod und Auferstehung überwunden hat,
   lass auch uns zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unsern Herrn und Bruder. 

Amen


Fürbitten

Die Frohe Botschaft des Evangeliums liegt in der Verheißung des Engels an Maria: du bist begnadet und wirst einen Sohn empfangen. Dieser wird der Retter der Welt sein. An ihn richten wir nun unsere Bitten: 

  • Das Leben vieler neugeborener Kinder ist schon von Anfang an gefährdet, weil sie in eine lebensfeindliche Umgebung hinein wachsen. – Hilf, Herr, dass sie Liebe und Sorge nicht nur von ihren Eltern erfahren, sondern auch von denen, in deren Macht es steht, Gutes zu tun und Leben zu erhalten. Herr Jesus Christus, Retter der Welt A: wir bitten dich, erhöre uns. 
  • Der Einfluss der modernen Technik erweist sich nicht immer als positiv. Menschen hetzen von Event zu Event. Sie vergessen Gott und werden unfähig, ihr Leben sinnvoll zu gestalten und für andere da zu sein. – Hilf Herr, dass ihr Suchen nicht ins Leere geht und sie vor allem wieder dahin finden, dich zu suchen und im andern zu finden. 
  • In diesen Tagen unmittelbar vor Weihnachten werden Menschen zunehmend nervös und hektisch. Die Sorge um Geschenke und Weihnachtsfeiern nehmen sie ganz in Beschlag. – Hilf Herr, dass sie und auch wir nicht den Grund des Festes vergessen und in Gemeinschaft deine Geburt so feiern können, dass sie uns und allen zum Heilsereignis werde. 
  • Die diesjährige ADVENIAT-Aktion hat Heranwachsende und Jugendliche in Lateinamerika und der Karibik im Blick. Armut, soziale Ungleichheit im Bildungsbereich, Jugendarbeitslosigkeit, Ausgrenzung oder Gewalt bestimmen den Alltag und verhindern faire Chancen für die Zukunft vieler Jugendlicher. – Hilf, Herr, dass unser Engagement und unser Umdenken mithelfen, diesen Jugendlichen eine gute und hoffnungsvolle Zukunft zu ermöglichen. 

Herr, in dem Maße, indem wir dir und deinem Wort in uns Raum geben, können wir wie Maria neues Leben ermöglichen und Hoffnung und Zukunft für unsere Welt. Dafür danken wir dir, heute und alle Tage unseres Lebens. 

Amen


Einleitung zum Vaterunser

„Ihm, dem einen, weisen Gott, sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit!“ (Röm 16,27). – Wir ehren Gott, indem wir seinen Namen heiligen; wir ehren ihn, indem wir unser Vertrauen auf ihn setzen, ihm zutrauen, dass er uns geben wird, was uns zum Leben dient. – Beten wir gemeinsam: Vater unser …


Einleitung zum Friedensgebet

„Ich verschaffe dir Ruhe vor allen deinen Feinden“ (2Sam 7,11b) – Das Versprechen Gottes an David. So sehr wir uns auch bemühen, - wirklichen Frieden können wir uns nur schenken lassen durch den, der die Welt in Händen hält.


Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Heinz Schneider SVD / P. Karl Jansen SVD