1. Adventssonntag (C)

Liturgische Bausteine

Wirtschafts- und Finanzkrise: „Wachsen und reich werden“

1. Lesung: Jer 33,14-16
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 1Thess 3,12 - 4,2
Evangelium: Lk 21,25-28.34-36

Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

 

Einleitung

Wir sind angekommen im Advent und bereiten uns auf die Ankunft des Erlösers vor. In weniger als vier Wochen ist Weihnachten! Es ist eine Zeit der Gnade, die uns geschenkt ist. Viel reden heute von der Krise. „Krisis“ bedeutet von der griechischen Wortwurzel her „Meinung“, „Entscheidung“. Nützen wir den Advent als Zeit der Meinungsbildung und der Unterscheidung, wie wir uns inmitten der Krisen auf das Kommen des Heilands vorbereiten können. Vielleicht wird dann aus der Krise ja ein „Kairos“, eine Gelegenheit für einen Neuanfang, die wir beim Schopf packen können?


Kyrie-Rufe

  • Die wirtschaftliche Logik beherrscht heute viele Bereiche des Lebens. Flüchtlinge und sozial schwache Menschen werden manchmal nur als lästiger Kostenfaktor gesehen.
    Herr, du hast der wirtschaftlichen Logik das Gebot der Liebe entgegen gestellt. - Herr, erbarme dich unser.
  • Immer höher, immer weiter heißt es beim technischen Fortschritt. Aber nicht alles, was möglich ist, ist auch gut. Fortschritt kann auch Leben bedrohen.
    Christus, du bist der Anwalt des Lebens und der Menschenwürde.  - Christus, erbarme dich unser.
  • Jung, reich, und schön werden oft in den Himmel gehoben. Chronisch krank, behindert, arm und alt werden oft verachtet und gemieden. 
    Herr, für dich ist jedes Leben gleich wertvoll. - Herr, erbarme dich unser.

 

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
du hast uns aufrecht gewollt,
  mutig und voller Würde.
Einen geraden Rücken sollen wir haben
   und einen aufrechten Gang,
weil wir deine Söhne und Töchter sind.
Lass uns aus diesem Wissen Kraft schöpfen für den Weg durch diesen Advent,
   ja durch unser ganzes Leben.
Darum bitten wir dich im Heiligen Geist
   durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. 

Amen.

 

Einleitung zur 1. Lesung: (Jer 33,14-16)

Der Prophet Jeremia scheut sich nicht, dem König Zidkija sein ungerechtes Verhalten vorzuwerfen. Der Name „Zidkija“ bedeutet übersetzt „Jahwe ist meine Gerechtigkeit“. Dem gegenüber ruft Jeremia dem Volk zu: „Jahwe ist unsere Gerechtigkeit“. Gott wird einen Spross aus dem Haus David erwählen, der Recht und Gerechtigkeit für das ganze Land bringen wird.

 

Einleitung zur 2. Lesung: (1 Thess 3,12 - 4,2)

Die kleine christliche Gemeinde in Thessaloniki ist herausgefordert, in einem nichtchristlichen Umfeld Zeugnis für den Glauben zu geben. Das kann sie nur, wenn sie wächst und reich wird in der Liebe zu den Gemeindemitgliedern und zu allen. So bezeugt sie die Liebe Gottes, der ein Leben in Fülle für alle will und niemanden ausschließt.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, in der festen Zuversicht, dass inmitten von Not und Schwierigkeiten unsere Erlösung naht, bitten wir dich:  

  • Mache die Kirche zu einem Ort der Gerechtigkeit und der Liebe, wo sich die Menschen neu aufrichten und neue Hoffnung schöpfen können. Jesus, unser Erlöser, A: wir bitten dich, erhöre uns.
  • Steh allen bei, die sich um eine gerechte Wirtschaftsordnung und um den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft bemühen. 
  • Hilf den Organisationen, die sich stark machen für die Rechte derer, die benachteiligt und aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind.
  • Unterstütze die Bemühungen der UNO-Klimakonferenz in Paris und alle, die sich durch einen veränderten Lebensstil und politische Forderungen gegen den Klimawandel stemmen.
  • Schenke allen Gläubigen die Gnade eines fruchtbaren heilbringenden Advents, der sie wachsen lässt in der Liebe zueinander und zu allen.

Allmächtiger Gott, zu dir nehmen wir unsere Zuflucht, denn bei dir wissen wir uns angenommen und geborgen. Dich loben und preisen wir heute und in Ewigkeit. 

Amen.

 

Gabengebet

Guter Gott,
aus den Gaben der Schöpfung bringen wir dir Brot und Wein,
   voller Dankbarkeit für diese Geschenke deiner Zuneigung.
Hilf uns, liebende Menschen zu werden.
Mach uns durch dieses Sakrament deiner Liebe fähig,
   uns für Recht und Gerechtigkeit einzusetzen,
   damit alle in Würde leben können.
Darum bitten wir durch Christus unseren Bruder und Herrn. 

Amen.

 

Hochgebet – Gottes Liebe zu uns

Präfation

Guter Gott, es ist würdig und recht,
es ist gut und richtig,
dass wir dir immer und überall danken.
Wir freuen uns vor allem darüber,
dass wir mit Jesus zu dir kommen dürfen,
genau so, wie wir sind.
Du liebst uns, darum schenkst du
uns die Schönheiten der Erde.
Du liebst uns, darum schenkst du
uns Jesus Christus, deinen Sohn,
als unseren Bruder.
Du liebst uns,
darum führst du uns hier zusammen
als seine Schwestern und Brüder.
Für diese deine große Liebe danken wir dir.
Wir preisen dich mit allen Engeln und Heiligen
und singen mit ihnen
das große Lob deiner Herrlichkeit:

Sanktus

Guter Gott, wir danken dir für Jesus,
der in deinem Namen gekommen ist
als Freund der Armen und Kleinen.
Er hat uns gezeigt, wie wir für dich
und füreinander da sein können.
Jesus ist gekommen,
die Macht des Bösen in uns
und um uns zu ertragen
und den Hass in der Welt zu überwinden,
der jede Freundschaft
zwischen Menschen zerstört.
Er hat uns versprochen,
dass der Heilige Geist immer bei uns ist
und uns Kraft schenkt,
als deine Kinder zu leben.

Darum bitten wir dich,
Gott, unser Vater:
Sende deinen lebenspendenden Geist,
damit diese Gaben von Brot und Wein
Leib und † Blut Jesu Christi werden,
der uns geliebt hat bis in den Tod.

Am Abend vor seinem Leiden
hat Jesus sich mit seinen Freunden
zu Tisch gesetzt.
Er hat das Brot genommen
und das Dankgebet gesprochen.
Er hat es geteilt,
dann seinen Jüngern gegeben
und gesagt:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT,
DAS FÜR EUCH UND FÜR ALLE
VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens: 

Akklamation

Gott, unser Vater,
wir gedenken des Lebens, des Todes
und der Auferstehung Jesu,
der sich dir ganz schenkt
und für uns da ist.
Er nimmt uns mit auf den Weg zu dir.

So bitten wir dich in dieser Stunde:
Gib uns allen, die an diesem Mahl teilnehmen,
den Geist der Liebe,
damit wir immer mehr
ein Herz und eine Seele werden,
zusammen mit unserem Bischof N.,
mit unserem Papst N.,
und mit allen Frauen und Männern,
die deinem Volk dienen.

Guter Gott, denk an alle,
die wir gern haben.
Sei denen nahe, die traurig sind.
Lass die Verstorbenen bei dir glücklich sein.

Denk an alle Menschen auf der ganzen Erde.
Führe uns einst mit ihnen zusammen
zum großen Fest in deinem Reich,
wo wir mit Maria, der Mutter Jesu,
dem Hl. Josef,
unseren Namenspatronen
und mit allen heiligen Frauen und Männern
für immer glücklich sind
und dich preisen
durch Jesus Christus.

Doxologie


Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

„Jahwe ist unsere Gerechtigkeit“ ruft Jeremia dem Volke zu. – Deckt sich das nicht auch mit unserer Bitte „Gib uns das, was wir zum Leben brauchen“? 

„Unser tägliches Brot gib uns heute“ ist Ausdruck des tiefen Vertrauens Jesu, der alles vom himmlischen Vater erwartet, und er fordert uns auf, es ihm gleich zu tun. So beten wir gemeinsam: Vater unser …


Einleitung zum Friedensgruß und Friedensgebet

„Wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen …“ Dieses Wort Jesu weist uns darauf hin, dass letztlich geglückte Beziehungen unser größter Reichtum sind. Wo Menschen das Leben liebevoll miteinander teilen, da wird Frieden.

Herr Jesus Christus, wir sind an deinen Tisch geladen. Im geteilten Brot erfahren wir Gemeinschaft mit Dir und untereinander. Verwandle uns durch dieses Sakrament. Mach uns zu Menschen, die wahrhaft lieben, bereit sind zum Teilen und so ein Werkzeug des Friedens sind. 

Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch …


Schlussgebet

Treuer Gott,
am Tisch des Wortes und des Brotes haben wir erfahren,
   dass Du uns großzügig beschenkst.
Du selbst bist zur Gabe geworden für uns.
Dafür danken wir dir
   und wir bitten dich:
Lass uns aufstehen gegen alles,
   was das Leben einschränkt, behindert oder vernichtet.
Erfülle uns tagtäglich mit deiner unermesslichen Kraft und Liebe.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn... 

Amen.

 

Segensspruch

Göttliche Kraft stärke euren Rücken,
so dass ihr aufrecht stehen könnt,
wo man euch beugen will.

Göttliche Zärtlichkeit bewahre eure Schultern,
so dass die Lasten, die ihr tragt,
euch nicht niederdrücken.

Göttliche Weisheit bewege euren Nacken,
so dass ihr euren Kopf frei heben könnt
und ihn frei dorthin neigen könnt,
wo eure Zuneigung von Nöten ist.

Göttliche Kraft stärke eure Füße,
so dass ihr auftreten könnt, fest und sicher.
Göttlicher Segen sei mit euch!

(Text nach Claudia Mitscha-Eibl)

So segne euch alle der liebende Gott,
der euch aufrichtet:
Gott Vater, † Sohn und Heiliger Geist. 

Amen.


Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Franz Helm SVD / P. Karl Jansen SVD