3. Adventssonntag (C)

Liturgische Bausteine

Krise der "individualistischen Traurigkeit" in unserer Konsumgesellschaft

1. Lesung: Zef 3,14-18a
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Phil 4,4-7
Evangelium: Lk 3,10-18

Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Einleitung

Wir stehen mitten im Advent, und zugleich am Anfang des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Heute ist uns auch der Sonntag „Gaudete“ geschenkt, der Freudensonntag. Denn nahe ist das Geburtsfest des Erlösers. 

Begehen wir diesen Tag in Freude, die aus der Zusage schöpft, dass Gott barmherzig und mitfühlend ist! Und lassen wir uns von seiner Barmherzigkeit anstecken, von seinem Mitgefühl mit den Menschen, die uns brauchen. Wenn wir uns öffnen für Gott und für unsere Mitmenschen, dann kommt Freude in die Welt. Dann feiern wir Advent, Ankunft des Herrn.


Kyrie-Rufe

  • Herr Jesus Christus, du bist voller Barmherzigkeit auf Menschen am Rand, auf Kranke und Sünder zugegangen und hast dich ihrer erbarmt. - Herr, erbarme dich unser.
  • Herr Jesus Christus, du befreist uns aus Selbstbezogenheit und individualistischer Traurigkeit. - Christus, erbarme dich unser.
  • Herr Jesus Christus, du bist unsere Freude. Du bist unsere Zuversicht. - Herr, erbarme dich unser.

 

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
durch das Kommen des Erlösers schenkst du uns Freude und Zuversicht.
In seiner Zuwendung zu den Menschen hat er erfahrbar gemacht,
   dass du dich der Leidenden und der Sünder erbarmst.
Dafür danken wir dir und wir bitten dich:
Hilf uns, immer tiefer an deine Barmherzigkeit zu glauben
   und sie durch unser Leben zu bezeugen,
  damit deine Frohe Botschaft bei den Menschen ankommt.
Darum bitten wir dich im Heiligen Geist
   durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, im Vertrauen auf deine Barmherzigkeit bitten wir dich:

  • Mache die Kirche zu einem Ort, wo Menschen aufatmen und die Freude des Evangeliums erfahren können. Jesus, unsere Freude. A: Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Steh allen bei, die unter Depressionen leiden. Lass sie wieder herausfinden aus Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit. 
  • Segne die werdenden Mütter und alle Familien, die kleine Kinder haben. Lass sie die Unterstützung finden, die sie brauchen.
  • Begleite den Einsatz von Frauen für Gleichberechtigung und für mehr Mitsprache bei Entscheidungen in Kirche und Gesellschaft mit deinem Geist. 
  • Schenke allen unseren lieben Verstorbenen die ewige Freude im Himmel.

Allmächtiger Gott, bei dir ist Leben in Fülle. Von dir kommen Freude und Frieden. Bewahre uns in deiner Liebe, heute und in Ewigkeit.

 

Hochgebet „Menschenfreundlicher Gott“

Präfation

Ja, es ist recht, dass wir dir danken,
dass wir in würdiger Weise dein Lob singen,
der du ein menschenfreundlicher Gott bist,
der du unser Glück willst, unsere Freude.
Wir danken dir für alles, was unser Leben
lebenswert, glücklich und froh macht.
Wir danken dir für Liebe und Leben,
für Gesundheit, Frieden und Treue.
Wir danken dir für die Menschen,
die zu uns halten, wenn wir sie brauchen.
Wir danken dir dafür, dass es Menschen gibt,
für die wir da sein, denen wir helfen können.
Wir danken dir für jene Menschen,
denen wir so viel verdanken:
für unsere Eltern, Verwandten und Freunde.
Ihre Liebe macht uns deine Liebe glaubhaft.
Wir danken dir vor allem für Jesus, deinen Sohn,
der unser Bruder geworden ist,
uns gleich in Liebe und Leid,
in Glück und Trauer:
Gott unter uns,
Gott auf unserer Seite.
Dieser Dank verbindet uns mit allen,
die leben wollen, wie er lebte.
Und mit allen, die Christi Namen tragen,
stimmen wir ein in den Lobgesang
der Engel und singen:

Sanktus

Guter Vater, wir stehen vor dir mit geöffneten Händen.
Sie sind Zeichen unserer Bedürftigkeit.
Alles, was wir unser nennen, ist bedeutungslos,
wenn wir dich nicht haben.

Du allein bist der wirkliche Sinn,
das wahre Ziel und die Tiefe unseres Daseins.
Du bist kein Gott, der bei sich selbst bleibt.
Du hast dich unserer Armut
und Schwachheit angenommen
und gibst uns in unsere ausgestreckte Hand
das größte und einzigartige Geschenk,
deinen Sohn.
Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Wir bitten dich darum:
Dein Geist erwecke aus diesen irdischen Gaben,
dem Brot und dem Wein,
deine unsterbliche Gabe an uns, † unseren Herrn,
die Zuflucht der Schuldigen, das Heil der Kranken,
die Auferstehung der Toten,
die Erfüllung aller Hoffnung: Jesus Christus.

Denn am Abend vor seinem Leiden nahm er das Brot,
brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens

Akklamation

So feiern wir, Herr, das Gedächtnis deines Sohnes.
Wir denken daran,
dass du ihn uns aus Liebe geschenkt hast.
Wir denken an sein Leben,
an die Worte, durch die er in unser Leben hineinspricht,
an die Zeichen, mit denen er uns Hoffnung auf
die Vollendung der Welt gibt.
Wir gedenken seines Leidens und
Sterbens durch Menschenhand.
Doch wir sind erfüllt von der österlichen Gewissheit:
Er lebt.
Er ist auferstanden.
Er herrscht in deiner unermesslichen Herrlichkeit
und hat das Reich deiner Liebe
schon aufgerichtet unter uns.

Herr, schau auf alle Menschen,
die deiner und unserer Zuwendung besonders bedürfen,
auf die Gequälten, Missachteten und Ausgebeuteten,
die Entwurzelten und Heimatlosen,
auf alle, deren Krankheit niemand heilt.
Gedenke, Herr, der Einsamen,
derer, die ohne Hoffnung sind,
deren Herz nach Liebe schreit.
Stärke alle, die auf der Welt dein Wort,
die Botschaft der Freude verkünden.

Wir bitten dich besonders für unseren Papst Franziskus,
für unseren Bischof NN.
und für alle, die in deiner Kirche Verantwortung tragen.
Schenke unseren Verstorbenen deine Nähe,
und vollende sie in deiner unendlichen Güte (...).
Mit Maria, der Mutter deines Sohnes,
dem hl. Josef
und mit all deinen Heiligen lass uns teilhaben
am Sieg über den Tod und über alles,
was uns ängstigt und was uns bedrückt,
durch unseren Herrn Jesus Christus,
den Mittler allen Heiles.

Doxologie


(Quelle unbekannt)

 

Einleitung zum Vaterunser

„Mein Gott, welche Freude, …, an dem Tag, an dem du kommst“, heißt es in einem Lied. Aber dieser Text ist nichts im Vergleich zu dem, was der Prophet Zefania zum Ausdruck bringt: „Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!“

Bitten wir Gott inständig, dass sein Reich und damit die Freude in die Welt komme, - mit und durch uns. Vater unser …

 

Einleitung zum Friedensgruß und Friedensgebet

„Sorgt euch um nichts – bringt eure Bitten mit Dank vor Gott. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.“ 

Ermutigt durch diese Aufforderung des Apostels Paulus bitten wir: Herr Jesus Christus, schenke uns die Gemeinschaft mit dir. Ermögliche die Gemeinschaft unter uns. Schenk uns deinen Frieden, deine Freude.

Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch.

 

Schlussgebet

Gott,
durch das Kommen deines Sohnes
   und mit ihm das Anbrechen deines Reiches kam Freude in die Welt.
In diesem Hl. Mahl hast du diese Freude in uns erneuert.
Wir bitten dich:
  lass sie in uns fortdauern, damit wir sie weitertragen zu den Menschen,
   die sich nach ein wenig Freude, ein wenig Licht und Geborgenheit sehnen. 
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Segenswünsche

Ich wünsche dir nicht ein Leben ohne Entbehrung,
ein Leben ohne Schmerz, ein Leben ohne Störung.
Was solltest du mit einem solchen Leben?

Ich wünsche dir aber,
dass du bewahrt sein mögest an Leib und Seele.
Dass dich einer trägt und schützt
und dich durch alles, was dir geschieht,
deinem Ziel entgegenführt.

Dass du unberührt bleiben mögest von Trauer,
unberührt vom Schicksal anderer Menschen,
das wünsche ich dir nicht.
So unbedacht soll man nicht wünschen.

Ich wünsche dir aber,
dass dich immer wieder etwas berührt,
das ich dir nicht recht beschreiben kann.
Es heißt Gnade.

Es ist ein altes Wort,
aber wer sie erfährt,
für den ist sie wie ein Morgenlicht.
Man kann sie nicht wollen und erzwingen,
aber wenn sie dich berührt,
dann weißt du: Es ist gut.


Jörg Zink

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Franz Helm SVD / P. Karl Jansen SVD