Sel. Adolf Kolping (g)

Liturgische Bausteine

„Ihr seid das Salz der Erde - ihr seid das Licht der Welt“

Lesung: Jak 2,14-17
Evangelium: Mt 5,13-16

Eröffnungsvers

Gesegnet der Mann, der auf den Herrn sich verlässt und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt. (Jer 17,7.8 a.b)

 

Einleitung

Ein Rabbi fragte seine Schüler: “Wie kann man den Augenblick bestimmen, wo die Nacht zu Ende ist und der Tag anbricht?” Der erste Schüler fragt:” Ist es, wenn man in der Ferne einen Feigenbaum von einer Palme unterscheiden kann?” Der Rabbi schüttelt den Kopf:” Nein, das ist es nicht.” Der zweite Schüler meint: ”Wenn man ein Schaf von einer Ziege unterscheiden kann, dann wechselt die Nacht zum Tag.” - “Auch das ist es nicht.” antwortet der Rabbi. “Aber wenn man einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden kann.” wirft ein ganz spitzfindiger Schüler ein. Der Rabbi schüttelt nur den Kopf. “Aber wann ist denn der Augenblick gekommen?” wollen die Schüler nun ungeduldig wissen. Der Rabbi antwortet: “Wenn du in das Gesicht eines Menschen schaust und darin den Bruder oder die Schwester erkennst, dann ist die Nacht zu Ende, dann bricht der Tag an.” 


Kyrie-Rufe

Nehmen wir uns einen Augenblick Zeit und denken nach, ob wir in unseren Mitmenschen die Schwester oder den Bruder erkennen. 

Stille

Herr Jesus Christus,
du lädst uns ein, deinen Weg der Liebe und Barmherzigkeit zu gehen.
Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich

 

Tagesgebet

Gott, unser Vater,
du hast den heiligen Adolph Kolping vom Handwerker zum Priester berufen,
   um durch ihn jungen Menschen in ihrer religiösen
   und sozialen Not zu helfen.
Auf seine Fürsprache gib uns Einsicht in die Nöte unserer Zeit
   und schenke uns Kraft, sie zu überwinden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...

Oder:


Guter Gott,
wenn wir zusammen kommen,
   um unseren Glauben und unser Leben zu feiern,
   bist du immer schon da.
Bei dir sind wir immer willkommen,
   du hast immer Zeit für uns,
ob wir bei dir singen oder uns ausweinen wollen,
ob wir uns bei dir erholen oder mit dir streiten wollen,
oder dich einfach nur anschauen und nichts sagen wollen.
Dafür danken wir dir und preisen dich,
   durch Jesus Christus unseren Bruder und Herrn.

 

Erste Lesung (Jak 2,14-17)

Meine Brüder und Schwestern, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?
Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot
und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!,
ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was nützt das?
So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.

 

Antwortpsalm Ps 112 (111),1-2.3-4.5-6.7.9

KV Selig der Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist.

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *
Und sich herzlich freut an seinen Geboten.
Seine Nachkommen werden mächtig im Land, *
Das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. KV

Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, *
Sein Heil hat Bestand für immer.
Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht: *
Der Gnädige, Barmherzige und Gerechte. KV

Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist, *
Der das Seine ordnet, wie es recht ist.
Niemals gerät er ins Wanken; *
Ewig denkt man an den Gerechten. KV

Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung; *
Sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.
Reichlich gibt er den Armen, /
Sein Heil hat Bestand für immer; *
Er ist mächtig und hoch geehrt. KV


Ruf vor dem Evangelium Mt 5,16

Halleluja. Halleluja.

Euer Licht soll vor den Menschen leuchten,
damit sie eure guten Werke sehen
und euren Vater im Himmel preisen.

Halleluja.

Evangelium (Mt 5,13-16)

Aus dem † heiligen Evangelium nach Matthäus.

Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.


Fürbitten

Gott, Du Schöpfer allen Lebens, im Vertrauen auf Dich bitten wir:

  • Lass die Verkünder Deiner Frohen Botschaft eintreten für die Armen und Schwachen in der Welt.
  • Richte unsere Aufmerksamkeit auf die soziale Not in der Gesellschaft und lass uns helfen, sie zu beseitigen.
  • Lass die Jugendlichen eine Heimat finden in unserer Gesellschaft und schenke ihnen eine Zukunft in Gerechtigkeit und Frieden.
  • Vergilt den Verstorbenen all das Gute, das sie getan haben.

Darum bitten wir dich auf die Fürsprache des Seligen Adolph Kolping durch Christus, unseren Herrn. 

Amen.

Oder:


Guter Gott, du bist in Jesus Christus ganz Mensch geworden wie wir, du kennst unsere Not. Zu dir kommen wir voll Vertrauen mit unseren Bitten: 

  • Wir bitten dich für alle einsamen, verzweifelten und kranken Menschen, die keine Freude mehr am Leben haben. Gib ihnen Trost und gib uns die Kraft als mitfühlende Menschen, ihren Schmerz zu teilen und ihrem Leben neuen Sinn zu geben. 
  • Wir bitten dich für die Hungernden und für Alle, die unter Krieg und Verfolgung leiden. Gib uns den Mut, uns für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen, damit unsere Unterstützung und Solidarität spürbar wird. 
  • Wir bitten dich für alle, die im Glauben keine Kraft mehr finden. Schenke ihnen neue Sehnsucht, den Weg zu dir zu suchen. 
  • Wir bitten dich für deine Kirche. Hilf ihr, sich den Fragen der Zeit zu stellen und gemeinsam mit den Menschen von heute nach Antworten zu suchen. 
  • Wir bitten dich für die Kolpingfamilie. Schenke ihr Zusammenhalt untereinander und Solidarität mit allen, die Hilfe brauchen. 
  • Wir bitten dich für unsere Verstorbenen. Sag du dein endgültiges und liebendes Ja zu ihrem Leben. 

Guter Gott, wir erwarten deine Ankunft und erhoffen eine Welt, in der sich jeder angenommen fühlt. Dafür danken wir dir und preisen dich durch deinen Sohn Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Gabengebet

Herr unser Gott,
mit den Gaben von Brot und Wein bringen wir dir
   die Arbeit unseres Geistes und unserer Hände dar.
Lass diese Gaben zum Opfer werden,
   das der Welt Heil und Segen bringt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Oder:

Guter Gott,
nimm uns mit Brot und Wein an
   und verwandle uns in Menschen,
   die mit Jesus zum Licht werden.
Lass uns durch diese Gaben gestärkt,
   die Welt mit Leben und Liebe erfüllen.
Dies erbitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Hochgebet – „Arbeit“

(Nach dem Sanctus fährt der Priester fort)

Ja, wir danken dir großer Gott.
Besonders danken wir dir
für Jesus, deinen Sohn.
Er ist aufgewachsen in der
einfachen Werkstatt seines Vaters Josef.
Ohne technische Maschinen,
nur mit der Axt, dem Hobel, der Säge.
Ohne Gesellenbrief der Handwerkskammer,
ohne Krankenversicherung und Tarifvertrag.
Dreißig Jahre lang war er sich nicht zu schade,
die Hände schmutzig zu machen,
einen Tisch zu zimmern, eine Sitzbank,
ein Fischerboot zu reparieren
und gelegentlich einen Dachstuhl zu bauen,
wenn es mal einen so großen Auftrag gab.

Seine Freunde waren Fischer vom See,
Tagelöhner auf den Feldern
und kleine Weinbauern.
Abhängig von Wind und Wetter,
abhängig vom Bootsbesitzer
und vom Eigentümer des Weinbergs.
Sie forderten pünktlich die Pacht
und zahlten oft unpünktlich den Lohn.

Er hatte einen Blick
für die Arbeit der Hausfrau,
die den Sauerteig mengt
und das Brot backt.
Die stundenlang nach der
verlorenen Drachme sucht,
weil sie jede Assaria*)
zweimal umdrehen muss,
ehe sie sie ausgibt.
So knapp war das Geld.

Jesus wusste,
dass wir nicht im Paradies leben,
sondern „Jenseits von Eden",
dass wir "im Schweiße unseres Angesichts
unser Brot verdienen" müssen.
Er hat unser Leben geteilt,
auch die schweren und bitteren Stunden.

Als er dreißig Jahre alt war,
hat er Deinen Ruf vernommen,
ist hinausgegangen zu den Menschen,
um ihnen zu sagen und zu zeigen,
dass du, Gott, sie liebt.

Für die Mühseligen und Beladenen
hat er Partei ergriffen
und sich auf die Seite der Armen
und Kleinen gestellt.
Wer sich selbst nicht helfen konnte,
dem hat er geholfen.

Wer selbst keine Stimme hatte,
für den hat er sich zum Sprecher gemacht.
Wer verzweifelt und ohne Hoffnung war,
dem hat er Zukunft eröffnet.

Er war fest davon überzeugt,
dass unsere Worte und Taten,
dass unsere Leistungen und Versagen
nicht dein letztes Wort für eine
erlösungsbedürftige Welt sind.
Für diese Überzeugung hat er gelebt,
dafür ist er gestorben.

Am Abend, an dem er ausgeliefert wurde
und sich aus freiem Willen
dem Leiden unterwarf,
nahm er das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahle den Kelch,
dankte wiederum und reichte ihn den Seinen
und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMER WÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens 

Akklamation

Gott, unser Vater, wir erinnern uns
an Deinen Sohn mit Freude,
denn seine Worte
sind immer noch neu und unerhört.
Seine Taten immer noch
voll Hoffnung und Kraft.
Sein Sterben am Kreuz
ist auch heute die Quelle des Lebens.

Wir neigen uns vor Deiner Liebe,
Gott, unser Vater,
denn Du hast Jesus nicht im Stich gelassen.
Du hast ihn auferweckt.
Du hast ihm ein Leben gegeben,
das keinen Tod mehr kennt.
Ein Leben an Deiner Seite
und hier bei uns in Brot und Wein.

Wir bitten Dich, Gott unser Vater:
Lass uns teilhaben
an der Herrlichkeit Deines Sohnes:
an seinem Leben bei Dir,
an seinem Leib und seinem Blut.
Erfülle uns mit seinem Heiligen Geist,
mit dem Geist der Hingabe und der Liebe. 

V/A Sende aus deinen Geist
und das Antlitz der Erde wird neu.
(GL 645,3)


Gott, unser Vater.
Verbinde uns mit allen,
die den Namen Deines Sohnes tragen:
mit Papst N., unserem Bischof N.,
mit unseren Pfarrgemeinden,
mit der ganzen Kirche, überall auf der Erde.
Lass uns als Kirche in Einheit zusammenstehen,
durch das Wirken Deines Geistes
und Deine Verbündeten sein,
Dein ewiger Bund unter den Menschen. 

A Sende aus deinen Geist..

Öffne uns für alle Völker und Nationen,
für jeden einzelnen Menschen,
für seine Fragen und Sorgen,
für seine Nöte und Leiden.
Führe uns alle zusammen
in Frieden und Gerechtigkeit.

A Sende aus deinen Geist …

Wir bitten Dich für die Verstorbenen.
Wir wollen ihnen in Liebe
über den Tod hinaus
ein treues Andenken bewahren.
(Hier kann der Toten gedacht werden)
Nimm sie zu Dir auf
und sei Du ihnen Licht,
Freude und Leben.

Bewahre uns in der Gemeinschaft
mit Deinen Heiligen:
mit Maria, der Mutter Deines Sohnes,
dem hl. Josef und mit allen,
die Deine Hoffnung lebten;
mit allen die Dir
treu geblieben sind bis in den Tod;
mit allen, die sich eingesetzt haben
für Arme und Bedrängte.
Lass uns mit ihnen zusammen
das Leben feiern
und Dich loben und preisen
durch Jesus Christus. 

Doxologie 

Quelle unbekannt 

*) 1 Drachme = 16 Assaria


Einleitung zum Vaterunser

Unser himmlischer Vater weißt, was in uns Menschen steckt, Gutes und Böses. Lasst uns mit den Worten Jesu beten und Gott bitten, er möge das Gute in uns stärken und das Böse verzeihen. Vater unser im Himmel, …


Einleitung zum Friedensgebet

Gott hat Geduld mit uns und lädt uns durch Jesus Christus immer neu zu sich ein. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …


Kommunionvers - 1 Kol 3,17

Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater!

oder: Joh 15,9

Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe - so spricht der Herr.

 

Meditation - Kolpinggrablied

Ein Gotteshaus steht zu Köln an dem Rhein,
die wandernden Burschen, sie treten dort ein.
Zu Füssen des Altars am steinernen Grab,
da knien sie nieder mit Bündel und Stab.

Ihr wandernden Burschen, so saget mir an:
Was hat der im Grabe euch Gutes getan?
Läg Vater und Mutter dort unter dem Stein,
ihr könntet nicht stiller und dankbarer sein.
Einst war's um uns Burschen gar trostlos bestellt.

Wir waren verstoßen und fremd in der Welt!
Da tat er sein Haus auf und rief uns hinein,
wollt mehr noch als Vater und Mutter uns sein.
Vordem war er selbst mit dem Stab in der Hand,
gezogen als Schustergesell durchs Land.

Der Schustergeselle von Köln am Rhein
Ward Priester und schuf den Gesellenverein.
Man hat ihn begraben hier unter dem Stein,
doch schließet der Stein seine Liebe nicht ein.
Wir ziehn durch die Heimat und weiter hinaus

Und grüßen die Brüder und sind wie zu Haus.
Und ob wir auch wandern und kommen und gehen,
die Liebe, die Treue, sie bleiben bestehn.
Woher auch des Wegs und wohin wir auch ziehn,
wir danken hier Kolping und beten zu ihm!

Meditation

Das Glück der Menschen liegt nicht in Geld und Gut,
sondern es liegt in einem Herzen,
das eine wahrhafte Liebe und Zuversicht hat.

Adolf Kolping


Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
du hast uns das Brot des Himmels geschenkt.
Stärke uns durch diese heilige Speise,
   damit wir nach dem Vorbild des seligen Adolph Kolping mitarbeiten
   an der Erneuerung von Kirche und Gesellschaft.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Oder:

Guter Gott,
lass uns besonders in dieser Adventszeit
   unseren Mitmenschen hellhörig und feinfühlend begegnen;
bewahre uns davor,
in dieser Zeit des Wachens auf dich,
   stumpf oder stur durch die Tage zu rennen;
mache uns aufmerksam aufeinander und auf das,
   was du uns jeden Tag sagen willst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. 

 

Segen

Der Herr segne und behüte uns, wenn Angst uns befällt und uns lähmt. Amen. 

Er lasse sein Angesicht über uns leuchten und öffne unsere Augen für das Gute und Schöne. Amen. 

Der Herr erhebe sein Angesicht über uns und lasse uns spüren, dass er uns in seinen Händen hält. Amen.

Darum bitten wir den liebenden und barmherzigen Gott,
den Vater, † den Sohn und den Hl. Geistes. 

Amen.

Aus: Gottesdienstmodell zum Kolpinggedenktag; www.kolping-koeln.de


Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD