Allerheiligen (H)

Liturgische Bausteine

.. stieg er auf einen Berg… und lehrte sie“ Mt 5,1-2

1. Lesung: Offb 7,2-4.9-14
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 1Joh 3,1-3
Evangelium: Mt 5,1-12a

Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Liturgischer Gruß

Der Herr, der alle Menschen zur Heiligkeit beruft, sei mit euch.

 

Einleitung

Liebe Schwestern und Brüder, 

zu unserem Feiertagsgottesdienst heiße ich Sie alle recht herzlich willkommen. Wir gedenken heute all der heiligen Frauen und Männer, die nicht im offiziellen Kalender der Kirche stehen. Nach der Vision der geheimen Offenbarung des Johannes ist dies eine große Schar, die niemand zählen konnte. Wir kennen die Namen all der vielen nicht, aber Gott weiß um sie, er hat ihre Namen in seine Hand geschrieben. Auch unsere Namen stehen in Gottes Hand. Deshalb dürfen wir auch jetzt mit der Bitte um Vergebung vor ihn hintreten.

Kyrie-Rufe

Herr Jesus Christus, 

  • du rufst Frauen und Männer, dir zu folgen: - Herr, erbarme dich. 
  • Du machst uns zu Erben deines Reiches: - Christus, erbarme dich. 
  • Du bist uns in die Herrlichkeit des Vaters vorausgegangen: - Herr, erbarme dich. 

 

Tagesgebet

Gott,
du Quelle aller Heiligkeit,
   sieh auf dein pilgerndes Volk
   und begleite es durch die Wüste der Gegenwart.
Schütze uns auf die Fürsprache durch all jene,
   die in deiner Gegenwart leben,
   vor dem Hunger nach Macht, der Gier, und des Haben-Wollens
und lass uns all das Gute,
   das wir aus deiner Hand empfangen mit all jenen teilen,
   die am Rande der Gesellschaft stehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...


Oder:

Guter Gott,
durch deinen Sohn hast du uns gezeigt, was es heißt,
   für dich und die Menschen zu leben.
Befreie uns aus unseren Zwängen,
   immer mehr besitzen und haben zu wollen.
Verschließe unser Herz vor Macht- und Habgier.
Öffne unser Ohr für dein Wort,
   damit sich deine Verheißungen an uns erfüllen.
Das erbitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn...

Wolfgang Holzschuh, Dipl.-Theol.
 

Fürbitten

Lasst uns zum Herrn beten für alle Menschen, die seine Hilfe und seinen Beistand brauchen. In Vertrauen bitten wir ihn:  

  • Für alle, die im Wohlstand leben, lass sie erkennen, dass im Teilen Freude liegt. 
  • Für alle, die Mangel leiden; dass sie Besitz nicht vergöttern und die Reichen nicht hassen. 
  • Für alle, die sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. Schenke ihnen Kraft, gegen den Strom zu schwimmen. 
  • Für alle, die sich im Strom der Zeit treiben lassen. Rüttle sie wach, damit sie Tag und Stunde nützen, sich für dich und den Mitmenschen einzusetzen. 
  • Für alle, die um Christi Namens willen verfolgt werden. Schenke ihnen Trost in ihrer Bedrängnis. 
  • Für unsere Verstorbenen. Nimm sie auf in deine Herrlichkeit (und schenke ihnen Geborgenheit in dir]. 

Herr, erhöre auch unsere Bitten, die wir nicht in Worte fassen können. Denn du allein kennst die Tiefen des Herzens. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. 

Wolfgang Holzschuh, Dipl.-Theol.

 

Hochgebet – Heilige Frauen und Männer

Präfation

Gott, wir danken dir und loben dich.
Du hast uns diese Welt anvertraut,
um sie für uns Menschen,
und alle Lebewesen bewohnbar zu machen.
In Jesus von Nazaret,
und vielen anderen
heiligen Frauen und Männern
hast du uns darin ein Beispiel gegeben.
Mit ihrer Liebe zu dir,
ihrem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden,
mit ihrem Einstehen für Menschen,
die an den Rand gedrängt werden,
für Kranke und Ausgebeutete,
begann eine menschliche und
göttliche Welt zu wachsen.
Von den Großen der Welt
unbeachtet oder verfolgt,
trauten Frauen und Männer immer wieder
ihren Hoffnungen in diese kleinen Anfänge.
Mit ihnen und den Schwestern und Brüdern
in der ganzen Welt,
die ihr Vertrauen auf eine Welt der Gerechtigkeit,
der Solidarität, des Friedens
und des Lebens in Fülle setzen,
danken wir dir und loben dich:

Sanktus

Gott, unser Vater,
Jesus, dein Sohn und unser Herr
lebte und handelte
im Glauben an dich, den einen Gott,
und bekräftigte so das Menschsein
und die Würde von allen.
Diesem Beispiel Jesu folgend
ließen sich im Laufe der Kirchengeschichte
viele Menschen darauf ein, diese Art zu leben.

Damit auch wir stark werden
im Leben und Glauben
und Jesu Botschaft nicht vergessen,
gab er seinen Freunden den Auftrag,
in Erinnerung an ihn zusammenzukommen,
Brot und Wein miteinander zu teilen,
und so das Anbrechen des Reiches Gottes
miteinander zu feiern,
einander in der Hoffnung
und im Handeln daraufhin zu stützen
und es weiterzutragen.
So bitten wir in dieser Stunde:

Sende deinen Heiligen Geist
auf diese Gaben von Brot † und Wein.
Lass sie uns werden
zu Leib und Blut Jesu Christi,
der sich hingibt, damit wir leben.

Jesus nahm in der Nacht vor seinem Tod
während des Mahles Brot in seine Hände,
dankte dafür, brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT,
DAS FÜR EUCH UND FÜR ALLE
VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt ein Geheimnis des Glaubens!

Akklamation
Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst.
Wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr!
Bleib bei uns!
Komm o Herr,
Leben der Welt.

Guter Gott,
viele verschieden begabte Frauen und Männer
haben im Laufe der Geschichte
mit ihrem Leben ein Stück Reich Gottes
erfahrbar gemacht.
Es sind Anfänge und Aufbrüche,
die in unsere Hände gelegt
und immer wieder bedroht sind.

Deshalb erinnern wir uns heute
besonders an alle Heiligen
Sie sind Jesus
in vorbildhafter Weise nachgefolgt.
Wir bitten um die Kraft ihres Glaubens
angesichts von Zweifel und Misstrauen
in unserem eigenen Leben.
Wir gedenken in dieser Stunde
auch aller namenlosen Frauen und Männer,
die auch heute ihre Hoffnung und ihr Leben
auf das Reich Gottes setzen,
wenn sie sich gegen Unrecht wehren,
wenn sie krankmachende Verhältnisse kritisieren
und wenn sie Fremden eine Lebensmöglichkeit
in unserem Land geben.

Öffne unsere Augen für die Not in der Welt
und lass dies Brot, das wir füreinander brechen,
uns Zeichen und Mahnung sein,
in jedem Menschen
die Schwester und den Bruder zu sehen.

Treuer Gott,
deinem Herzen vertrauen wir die Menschen an,
die wir geliebt haben und die gestorben sind.
Sei du ihnen die Heimat, nach der wir uns sehnen.

Zusammen mit Jesus und allen,
die auf Gerechtigkeit und Leben in Fülle hoffen,
wollen wir dich loben und preisen: 

Doxologie

Quelle unbekannt

Einleitung zum Vaterunser

Auch das Vaterunser bringt einen Traum, eine Vision zum Ausdruck, wenn wir um das Kommen des Reiches Gottes bitten. Darin sprechen wir die Hoffnung aus, dass irgendwann Gerechtigkeit und Frieden das letzte Wort haben. Und so wollen wir beten: Vater unser …

 

Einleitung zum Friedensgebet

„Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen.“ Dabei sollten wir nicht vergessen, dass der Friede in jedem Einzelnen von uns selbst beginnt, dort, wo man gerade steht. Darum bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Meditation

Selig, die ihr Verständnis habt für jene, denen vieles misslungen ist und deren Leben nicht in geordneten Bahnen verläuft. 

Selig, die ihr auf Menschen zugeht, die von niemandem erwartet werden und die kein Ansehen genießen.

Selig, die ihr euch ohne Vorhaltungen und Moralpredigten über die Wiederkehr eines verloren Geglaubten freut.

Selig, die ihr Menschen an- und aufnehmt, die eine neue Heimat, Arbeit und Mitmenschen suchen, um menschenwürdig leben zu können.

Selig, die ihr anderen Menschen mit ihren Ideen Raum zur Entfaltung gebt, damit die Vielfalt Gottes sich zeigen kann.

Selig, die ihr nach wiederholtem Fallen immer wieder aufsteht, umkehrt und neu beginnen wollt.

Ja, selig seid ihr, denn ihr glaubt und hofft schon jetzt, dass auch euch ein Gott erwartet, der sich über und mit euch freut. Und gemeinsam werdet ihr ein großes Fest feiern.

Quelle unbekannt


Schlussgebet

Himmlischer Vater,
dankbar schauen wir zurück auf dieses Hl. Mahl
   und das Opfer Christi, deines Sohnes.
Lass uns begreifen,
   dass wir nur dann deinen Willen erfüllen,
wenn wir, so wie die vielen vor uns, bereit sind zu teilen,
   was du uns gegeben hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn...

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD