Allerseelen

Liturgische Bausteine

Ein Tag der Erinnerung

1. Lesung: Jes 25,6a.7-9
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Phil 3,20-21
Evangelium: Lk 7,11-17


Liturgischer Gruß

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, der uns vom Leben zum Tod führen will, sei mit euch.

Einleitung

Das Fest „Allerheiligen“ ist kaum verklungen, und schon denken wir an unsere lieben Verstorbenen. An beiden Tagen geht es ja grundsätzlich um dasselbe Thema: um das Gedächtnis der Verstorbenen. Gestern nahmen wir einige von denen heraus, die sozusagen für alle Christen kostbar sind; heute, an Allerseelen, geht es um das Gedächtnis der Verstorbenen, die für einzelne von uns kostbar sind: unsere Verwandten. Freunde und Nachbarn.

Bußakt: Wir bekennen unsere Schuld: „Ich bekenne …“

 

Kyrie-Rufe

Herr Jesus Christus, 

  • in Hoffnungslosigkeit hast du Tote zum Leben erweckt. - Herr, erbarme dich.
  • in Hoffnungslosigkeit des Kreuzes bist du selbst in den Tod gegangen. - Christus, erbarme dich.
  • in Hoffnungslosigkeit von Leid und Tod bringst du uns Hoffnung durch deine Auferstehung. - Herr, erbarme dich.

 

Fürbitten

Der Tod ist eine tägliche Herausforderung an uns Menschen, weil er nach dem Sinn unseres Lebens fragt. Lasst uns deshalb beten: 

  • Für alle Menschen, die ihr Leben für andere hingegeben haben – für die Freiheit der Völker und die Würde des Menschen: dass Gott ihr Opfer annehme und ihnen die Freude seines ewigen Lebens schenke. 
  • Für die vielen Opfer der Gewalt und der Kriege – wir denken in diesen Zeiten besonders an die unschuldigen Opfer in Syrien, Mali, Republik Kongo, …, dass Gott sie aufnehme in sein Reich, wo jeder Schmerz und jede Trauer ein Ende finden. 
  • Für alle lieben Menschen, die in unserer Erinnerung fortleben um des Guten willen, das sie uns getan haben: dass sie nach allem Mühen und Sorgen jetzt endgültig bei dir sein und bleiben dürfen. 
  • Für uns, die wir hier versammelt sind und das Andenken unserer Toten ehren: dass wir den Mut finden und ein Leben lang das Wagnis der Liebe auf uns nehmen, um dann selbst zu erfahren, was du denen bereitet hast, die dich lieben. 

Guter Vater, wir stehen vor dir in der Gewissheit, dass unser Leben vergänglich ist und dass der Tod uns täglich begleitet. Bleib du bei uns, damit wir stets besser lernen, den Weg deines Sohnes zu gehen und unser Leben füreinander zu leben. Dann wird uns nichts von deiner Liebe trennen. Und wir werden das Leben haben auf ewig.

 

Hochgebet – „Erinnerung I“

Präfation

Gott, du bist das liebevolle Gedächtnis,
das niemanden und nichts verloren gibt.
Wir möchten dir danken:
du bleibst deiner Schöpfung verbunden
und hast ihr zugesagt,
dass nie aufhören sollen
«Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze,
Sommer und Winter, Tag und Nacht.»

Als Zeichen für alle Welt
hast du dir ein Volk erwählt,
das bis auf den heutigen Tag
aus der Erinnerung an dich lebt
und dessen Hoffnung auf «Schalom»
auf dein Reich wir teilen dürfen.

Wir danken dir für Jesus,
in dem du uns unvergesslich geworden bist:
Er erinnert uns daran,
dass du für alle Menschen
gesundes und freies Leben willst,
dass gewaltsamer und zu früher Tod
dir zutiefst widerspricht,
dass wir gegen Tod und Fluch
das Leben wählen sollen,
«Leben in Fülle», das du selber bist.
Diese Erinnerung macht uns dankbar
und lässt uns mit Freude singen:

Sanktus

Gott des Lebens!
In deinem Namen
sind wir jetzt versammelt,
um uns gegen den Tod
an das Leben zu erinnern.
Das fällt uns schwer,
weil weltweit die Todesmächte
ihr erfolgreiches Geschäft treiben.
Wir fühlen uns hilflos
vor dem allzu vielen Leben,
das sich nicht entfalten konnte,
das schändlich gemordet wurde
und das ins Vergessen abgeschoben
werden soll.

Darum sind wir froh,
dass Jesus uns
ein Zeichen hinterlassen hat,
das uns ermutigt,
an das Leben zu glauben:
Brot und Wein sollen wir teilen.
Wir bitten: Sende deinen Geist,
dass wir durch dieses Brot † und diesen Wein
sein Leben gegenwärtig erfahren!

So erinnern wir uns an jenen letzten Abend,
als Jesus mit den Seinen zu Tische lag.
Die Stimmung war gedrückt,
der gewaltsame Tod Jesu
warf seine Schatten voraus.

Da nahm Jesus ein Brot in die Hand,
sprach das Segenswort,
brach es
und reichte es weiter mit den Worten:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON,
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann machte er
das Zeichen noch deutlicher,
hob einen Becher mit Wein,
sprach wieder das Segenswort,
gab ihn in die Runde und sagte:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMER WÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis unseres Glaubens 

Akklamation

Gott des Lebens!
Wenn wir uns an Jesus erinnern,
kommt uns ein Mensch vor Augen,
der sich konsequent gegen den Tod
und für das Leben einsetzte:
Das ungelebte Leben
des zwölfjährigen Mädchens,
das im Haus des Jairus betrauert wurde,
überließ Jesus nicht dem Tod,
sondern schenkte es allen geheilt zurück.

A Lobet den Herrn,
preist seine Huld und Treue. (GL 401)


In seiner großen Predigt
und seinen befreienden Geschichten
machte er Mut für geglücktes Leben:
Gewaltlos müsse es daherkommen
und könne nie auf Kosten von andern gehen.
Ein verlorenes Schaf sei wichtiger als 99,
die geschützt in der Herde bleiben.
Dem Augenschein von wachsendem Unkraut
dürfe entgegengehofft
und ein Freudenmahl für alle erwartet werden. 

A Lobet den Herrn, …

Im Kampf um das Leben unterlag er:
Die Todesmächte, Gesetzesglauben
und politisches Kalkül,
schlugen grausam zu.
Das Kreuz, das er mit vielen
Zeitgenossinnen und Zeitgenossen teilte,
ließ bei den Seinen alle Hoffnung sterben.
Doch du hast die Verzweifelten,
aber auch die Triumphierenden,
ins Unrecht versetzt:
du ließest ihn
in dein neues Leben auferstehen. 

A Lobet den Herrn, …

Das macht uns, deine Kirche,
hoffnungsvoll und zuversichtlich.
Wir möchten es weitersagen,
dass du liebevolles Gedächtnis bist.
Wir möchten andere so an dich erinnern,
dass ihnen Freude
am gemeinsamen Leben erwächst
und dass der falsche Tod
nie unwidersprochen wirken kann.

Lass das uns gelingen,
zusammen mit Papst Franziskus,
Bischof N.,
den Priestern und Ordensleuten,
ja, allen Männern und Frauen,
die in deiner Kirche
besondere Verantwortung tragen.

Treuer Gott, deinem Herzen
vertrauen wir die Menschen an,
die wir geliebt haben
und die gestorben sind.
Sei du ihnen die Heimat,
nach der wir uns sehnen.
Breite bergend die Flügel
deiner Gegenwart über die Sterbenden.
(Hier kann der Toten gedacht werden)

Zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem hl. Josef und allen Heiligen
loben und preisen wir dich
durch unseren Herrn Jesus Christus. 

Doxologie

Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Christus, du Sieger über den Tod, du gibst uns Mut, voll Vertrauen zum Gott unseres Lebens zu beten und ihm zu sagen: Vater unser …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Herr, wir danken dir für alle Menschen, die Schritte zu Frieden und Versöhnung tun. Und wir bitten dich für alle, die dazu noch nicht bereit sind: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Meditation

Wenn einer allein einen Traum träumt,
ist es nur ein Traum.
Wenn Menschen gemeinsam träumen,
kann es der Beginn einer neuen Wirklichkeit sein. 

Dom Helder Camera

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD