13. Sonntag im Jahreskreis (C)

Predigtimpuls

Mit Entschiedenheit leben

1. Lesung: 1Kön 19,16b.19-21
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Gal 5,1.13-18
Evangelium: Lk 9,51-62

Bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 wurde einer der weltbesten Schiedsrichter gefragt, was für ihn wichtig ist, wenn er ein WM-Match pfeift. Er antwortete: die innere Sicherheit und Entschiedenheit. 

Stellen wir uns einen Schiedsrichter vor, der abpfeift und sich dann nicht entscheiden kann, ob es ein Foul war oder nicht. Oder einen Schiedsrichter, der einen Elfmeter pfeift und sich dann anders entscheidet, weil die eine Mannschaft sich beschwert. Das wäre undenkbar!

Um diese innere Entschiedenheit geht es in den heutigen drei Schriftstellen:

Elischa wird von Gott berufen, dem großen Propheten Elija nachzufolgen. Es heißt, dass er sogleich mit dem Pflügen aufgehört hat und sich nur noch schnell von seinen Eltern verabschieden wollte, um dann in den Dienst bei Elija zu treten. Er war also fest entschlossen und hat sich von seiner Entscheidung nicht abbringen lassen.

In der zweiten Lesung erinnert Paulus die Galater auch an die Wichtigkeit, an der getroffenen Entscheidung für Christus festzuhalten: „Bleibt daher fest“! Lasst euch vom Geist der Liebe leiten und kehrt nicht zur alten Lebensweise zurück.

Und schließlich hören wir im Evangelium von Jakobus und Johannes, die dreinschlagen wollen, als Jesus in einem samaritanischen Dorf nicht aufgenommen wird. Sie lassen sich noch einfangen von ihrer alten Lebensweise, anstatt so wie Jesus vergebend und barmherzig zu reagieren. Und der Abschnitt aus dem Lukasevangelium mündet in den Hinweis Jesu: Keiner, der zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

Heute leben wir als Christen in einer Zeit, in der es immer mehr diese innere Sicherheit und Entschiedenheit braucht, wenn wir nicht nur Christen heißen, sondern es zeichenhaft leben wollen. Es gibt vieles, was uns von der Treue zu Jesus wegbringen kann: Menschen mit anderer Einstellung, der "Zeitgeist", eigene Schwächen, …

Um als Christen treu zu bleiben, ist es nötig, dass wir uns regelmäßig "Motivation holen": durch das treue Mitfeiern der Messe am Sonntag, beim Gebet, bei der Anbetung, durch regelmäßige Gewissensbildung und Glaubensvertiefung, …

Eine zweifache Anregung dazu kann in diesen Tagen die Fußballeuropameisterschaft sein: 

1. Wenn wir ein Match sehen, können wir uns im Blick auf den Schiedsrichter fragen, wie schaut es mit meiner Entschiedenheit für Jesus Christus aus. Ist es mir das Wichtigste, seinem Beispiel zu folgen? 

2. Und im Blick auf die Uhr können wir uns fragen: Ein Match dauert mit Pause ein dreiviertel Stunde, wie viele Minuten bzw. Stunden nehme ich mir pro Tag und pro Woche Zeit, um im Glauben zu wachsen und die Freundschaft zu Christus zu pflegen?

Wer sich regelmäßig Motivation holt, dessen innere "Sicherheit" (Gewissheit) wird wachsen und er/sie wird mit größer werdender Entschiedenheit in guten und schweren Zeiten dem Vorbild Jesu nachfolgen und so in die himmlische Freude gelangen.

 

Pfr. Dr. Christoph Goldschmidt, Laa a. d. Thaya, Niederösterreich