2. Fastensonntag (A)

Besinnung

Textbetrachtung zu Gen 12,1-4a

Gen 12,1-4a

Der Text

1 Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.

2 Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein.

3 Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.

4 Da zog Abram weg, wie der Herr ihm gesagt hatte.


Textbetrachtung 

1. Noch heißt Abram nicht Abraham, Vater der vielen (Völker), obwohl der erhabene Vater und Gott ihn dazu erwählt hat. Er muss sich dafür aus seiner „Vergangenheit“ verabschieden und Gott gehorchend in das Land aufbrechen, das der ihm zeigen wird. 

2. Gott wird ihn dort zu einem großen Volk, zum Vater der Völker, machen: „Man wird dich nicht mehr Abram nennen. Abraham (Vater der Menge) wirst du heißen; denn zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt, Gen 17,5.“ 

3. Gott segnete Abraham, damit er für alle Menschen zum Segen wird. Von Anfang an wollten sie selber wie Gott sein. Durch diese „Ursünde“ kam der Tod Gottes in die Welt, vgl. Röm 5,12. Wie sie sich allen Menschen mit ihrem Menschsein „vererbt“, so soll sich fortan durch Abraham und seinen Nachkommen der Segen Gottes unter ihnen verbreiten. Er will Abraham segnen und alle, die zu seinem Volk aus vielen Völkern gehören wollen. Wer aber Abraham nicht zum Vater hat, den wird Gott ablehnen und verfluchen.

4. Abraham gehorchte Gott und zog weg in das Land, das der Herr ihm zeigen würde.

 

P. Hieronymus Horn OSB