29. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

Einheit der Kirche: Ökumene

1. Lesung: Jes 45,1.4-6 
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 1Thess 1,1-5b
Evangelium: Mt 22,15-21

Einleitung

In der kommenden Woche feiern unsere lutherischen Mitchristen das Reformationsjubiläum. Ob der 31. Oktober sich wirklich dazu eignet, kann hier außen vor bleiben. In der Folgezeit gelang es im gesamten abendländischen Christentum das Evangelium in die Mitte zu rücken, allerdings konnte die kirchliche Einheit nicht gewahrt werden. Historisch waren dabei die unterschiedlichen Bindungen an Landesherrscher vor großer Bedeutung.

„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört“, heißt es im heutigen Evangelium. Ohne die politischen Rückbindungen ist die Kirchenspaltung nicht verstehbar. Heute, da alle Kirchen von der staatlichen Oberaufsicht weitgehend befreit sind, öffnen sich erstmals die Chancen auf ein unabhängiges ökumenisches Gespräch. Es könnte die vielfachen inhaltlichen Übereinstimmungen trotz 500 Jahren Trennungen aufzeigen - und die Möglichkeiten einer gemeinsamen Zukunft denkbar machen.

„Gebt Gott, was Gottes ist.“ Nach der Aussage des heutigen Evangeliums gibt es für den Christen keinen Bereich, der ohne Bindung an Gott, an sein Wort bestehen kann. Wir geben Gott nur das, was ihm zusteht, wenn wir auch in den Bereichen von Politik, Wirtschaft, Arbeitswelt und was es sonst noch gibt, uns darum bemühen, dass Gerechtigkeit herrscht, Mitmenschlichkeit, - ja Brüderlichkeit, Geschwisterlichkeit.

Kyrie-Rufe

Herr Jesus Christus, 

  • es ist so etwas wie Volkssport geworden, Steuern zu hinterziehen. - Herr, erbarme dich.
  • Es ist ja nur ein Kavaliersdelikt. -  Christus, erbarme dich.
  • Oft lassen wir Gott ganz außen vor. - Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
hier stehen wir mit unseren leeren Händen vor dir
   und bitten dich:
Fülle du sie mit deinem Wort und mit deiner Liebe
   und hilf uns, all das, was wir von dir empfangen mit anderen zu teilen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn...

 

Fürbitten

Zu unserem Gott, der uns zum Leben berufen hat, lasset uns beten: 

  • Für die Kirche, dass sie Gottes Wort treu diene, damit die Menschen deine Liebe erkennen können. Gott unser Vater, A: wir bitten dich erhöre uns.
  • Für die Überwindung der christlichen Differenzen, da es nur eine Kirche Jesu Christi geben kann.
  • Für den Staat, dass er seinen Bürgern Freiheit und Sicherheit gebe.
  • Für die Verantwortlichen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, dass sie das Wohl der Menschen im Auge haben, für die sie Verantwortung tragen.
  • Für unsere Gemeinden, dass sie ihre Aufgaben in Kirche und Welt erkenne und immer besser erfülle.
  • Für unsere Verstorbenen, dass sie bei Dir Geborgenheit und Frieden finden.

Gütiger Gott, du hast uns wieder eingeladen zu Deinem heiligen Mahl. Schenke uns, was wir zum Leben brauchen, führe uns zur Vollendung in Dir und gib uns die Kraft zur Einheit. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

 

Gabengebet

Gott und Vater,
was können wir dir schon geben?
Dir gehört das Universum und alles, was es erfüllt.
Wir aber leben,
  als gehöre uns die ganze Welt. –
Wir bitten dich:
Nimm unsere bescheidenen Gaben von Brot und Wein an
   und lass sie durch deinen Geist zum Lebenselixier für das ewige Leben werden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn...

 

Hochgebet

für besondere Anlässe IV – „Die Kirche auf dem Weg zur Einheit“

 

Einleitung zum Vaterunser

Im göttlichen Geist haben wir Gemeinschaft mit Gott, unserem Vater, und mit allen Menschen, die mit uns das Leben und die eine Welt teilen. Darum beten wir mir den Worten, die alle Christen vereinen, zum himmlischen Vater: Vater unser …: 

 

Einleitung zum Friedensgebet

Wo wir dem Geist Gottes Raum geben, da wird Liebe und Frieden auch in dieser Welt möglich. So bitten wir um den Frieden für uns und für die Welt: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Guter Gott,
wir durften wieder deine Gäste sein,
   Wort und Sakrament von dir empfangen.
Anderen Orts haben sich ebenfalls Christen versammelt,
   um eine Zeit bei und mit dir zu verbringen. –
Sprenge du unsere engen Grenzen
   und führe uns durch deinen Geist zur Einheit.
Darum bitten wir durch Christus unseren Bruder und Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

Prof. Dr. Rolf Decot CSsR / P. Karl Jansen SVD