34. Sonntag im Jahreskreis, Christkönigssonntag (A)

Besinnung

Ez 34,11-12.15-17

Ez 34,11-12.15-17

Der Text 

11 Denn so spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern.

12 Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben. 

13 Ich führe sie aus den Völkern heraus, ich hole sie aus den Ländern zusammen und bringe sie in ihr Land. Ich führe sie in den Bergen Israels auf die Weide, in den Tälern und an allen bewohnten Orten des Landes.

14 Auf gute Weide will ich sie führen, im Bergland Israels werden ihre Weideplätze sein. Dort sollen sie auf guten Weideplätzen lagern, auf den Bergen Israels sollen sie fette Weide finden. 

15 Ich werde meine Schafe auf die Weide führen, ich werde sie ruhen lassen - Spruch Gottes, des Herrn.

16 Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist. 

17 Ihr aber, meine Herde - so spricht Gott, der Herr -, ich sorge für Recht zwischen Schafen und Schafen, zwischen Widdern und Böcken.


Textbetrachtung 

11 Nach all den Königen, die als schlechte Hirten Israels versagt haben, will nun Jahwe selbst das Hirtenamt übernehmen. 

12 Ein häufiger Irrtum der Schriftlesung besteht darin, dass die worthaften Gottesbilder wie etwa „König“, „Hirte“ usw. nicht ihrer Funktion entsprechend verstanden werden: Gott ist darum kein König in einem Ornat auf einem Thron, sondern er handelt wie ein guter König. Und Gott ist kein Hirte, aber er handelt wie ein Hirte, der weiß, wo es Brunnen und Weideland gibt. Am Tag des Gerichts 597 v.Chr. war Jahwe schon unter den zuerst nach Babylon verschleppten „Schafen“. Und schließlich wird er sich wie ein guter Hirt um sie kümmern und aus ihrer Zerstreuung zurückholen. 

13-14 Diese ausgelassenen Verse konkretisieren das Tun Jahwes noch einmal: Aus den vielen Völkern und Ländern will er die Juden in ihr Land zurückbringen. 

15 Er wird seine Schafe auf gutem Weideland ruhen lassen. Es wird einen zweiten Exodus geben.

16 Der gute König und Hirt wird die Verlorenen suchen, die Vertriebenen zurückbringen, die Verletzten verbinden, die Schwachen kräftigen, die Fetten und Starken behüten. Wie ein guter Hirte will Jahwe für sie sorgen wie es recht ist. 

17 Für das Recht zwischen den unterschiedlichen Gruppen der Zurückgekehrten wird Jahwe sorgen. Zwischen Schafen und Schafen, zwischen Widdern und Böcken wird er vermitteln und Frieden stiften.