4. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

Eine etwas andere Welt

1. Lesung: Zef 2,3; 3,12-13
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 1Kor 1,26-31
Evangelium: Mt 5,1-12a

Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de, > „Allerheiligen“

Einleitung

Christsein ist mehr als ein im Taufregister eingeschriebenes Mitglied einer Kirche zu sein, regelmäßig seine Mitgliedsbeiträge zu zahlen, treu an allen Mitgliedervollversammlungen teilzunehmen und sich an die Vereinsregeln zu halten. 

Christsein bedeutet Jünger Jesu sein, ihm nachfolgen. Das heißt: ein Christ gestaltet sein Leben bewusst, indem er oder sie sich zu IHM bekennt und sich im Reden und Tun an IHM orientiert.

Wer sich müht, sein Leben immer neu von Jesu Geist inspirieren zu lassen, muss jedoch damit rechnen, in Widerspruch zu geraten zu dem, was ‘man’ tut und was ‘man’ für wichtig und richtig hält.

Das ist nicht immer leicht, weil die Werte, die in unseren Gesellschaften ganz oben stehen, nicht immer auch die Werte sind, die Jesus uns ans Herz legt, um glücklich zu werden. 

In Jesu Vision einer menschenfreundlichen Gesellschaft sind weder Ellenbogentypen noch Powerfrauen, sondern einfache, warmherzige und tatkräftig idealistische Menschen gefragt.

Kyrie-Rufe

  • Herr Jesus Christus, du bist der Reichtum derer, die dir folgen. - Herr, erbarme dich. 
  • Herr Jesus Christus, du bist die Seligkeit derer, die deine Gerechtigkeit lieben. - Christus, erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du bist die Hoffnung derer, die auf deine Barmherzigkeit vertrauen. - Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Heiliger Gott.
Du hast deine Gemeinde zur Heiligkeit berufen.
Du befähigst uns schon in dieser Welt zu einem neuen Leben.
Vergib uns,
  wenn wir dennoch immer wieder versagen.
Sende uns deinen Geist
   und lass uns erfahren, dass du die Herzen der Menschen verwandelst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...

 

Fürbitten

Gütiger Vater, höre uns, wenn wir dich bitten: 

  • Barmherziger Vater: vor dir spüren wir unsere Hartherzigkeit, wir sind oft langsam im Vergeben und Verzeihen: Befreie uns aus dieser Enge, damit wir offener werden für dich und unsere Mitmenschen.
  • Barmherziger Vater: in unserer Gesellschaft breitet sich gewissenloses Handeln aus, das geht meist auf Kosten des Wohls unserer Gesellschaft und die Kleinen ziehen den Kürzeren: Lass deine Stimme im Innern der Menschen lauter werden, wehre Lug und Trug unter den Menschen.
  • Barmherziger Vater: Friede zwischen einzelnen Menschen und ganzen Völkern ist immer noch ein fernes Ziel: Schenke uns und allen Verantwortlichen Mut und Kreativität, um Wege zur Verständigung und Versöhnung zu finden.
  • Barmherziger Vater: ein Millionenheer von Verfolgten und Flüchtlingen bewegt sich über unsere Erde: Wir bitten dich um Heimat für alle Menschen - auch bei uns hier in Deutschland.

So bitten wir im Namen deines Sohnes, der uns deine Menschenfreundlichkeit gezeigt hat, und der bei dir lebt, heute und in Ewigkeit.

 

Hochgebet – Jesus richtet auf

Nach dem Sanktus fährt der Priester fort:

Ja, es ist unsere Freude,
dich, Herr Gott, unseren Vater,
zu loben und zu preisen.
Besonders danken wir dir für Jesus.
Er lässt uns nicht mehr los.
Immer wieder besinnen wir uns auf das,
was Er gesagt und getan hat.

Zunächst gar nichts Besonderes.
Dreißig Jahre ohne Aufsehen arbeiten
in der Schreinerei seines Vaters.
Dann war auf einmal
der Name des Täufers in aller Mund.
Die Art des Johannes,
das imponierte auch Jesus:
In die Wüste gehen!
Wegweiser werden!
Einsamkeit war ihm lieber
als alles fromme Gedränge
und Getue im Tempel.

Messerscharfe Worte werfen,
wie ein Chirurg, der aus dem eigenen Leib
schon alle Geschwüre herausgeschnitten hat.
Die Welt verändern, sich selbst verändern,
bei dem bist du richtig!
Also hin an den Jordan!
Sich taufen lassen.
Das Alte hinter sich lassen,
den Trübsinn wegwaschen,
Neu werden und frisch
wie nach einer Dusche.

Und dann: Die Ärmel aufkrempeln:
Menschen heilen, woran nur immer
ein Mensch leiden kann.
Nicht auf einen Thron.
Am Boden arbeiten, an der Basis.
Nicht die Mächtigen anbeten.
"Vater" sagen lernen.

Eine gute Nachricht wurde Er,
eine frohe Botschaft bis hin nach Syrien,
zu den Ausländern,
den Fremden, den Ungläubigen.

Überall kamen Menschen zu Kräften,
lernten den aufrechten Gang,
trauten sich, wieder zu leben.
Er ging zu jedem: reif oder verkracht,
obdachlos oder wohlhabend,
vital oder gebrochen.
Und das nicht mit flauen Sprüchen,
sondern konkret.
Eine Hand, die sich entgegenstreckt.
Ein Du, ohne Vorurteile,
ohne Vorleistungen.

V/A: Herr, wir preisen dich!

Darin war Er ein Meister.
Man sagte ihm nach,
dass er trösten konnte.
Und das Entscheidende:
Er tat es durch jenen,
den Er seinen "Vater" nannte.
Unglaublich vertraut war Er mit Jahwe,
dem Gott seiner Väter.
Er hat mit ihm gesprochen wie ein Kind,
nächtelang zu ihm gebetet.
Seine Gebete kamen aus dem Herzen.

Viele gingen mit ihm.
Unverbindlich, verbindlich:
Fremde, Frauen, zwölf Freunde,
lebend aus der Gemeinschaft mit ihm. 

A: Herr, wir preisen dich!

Doch seine Liebe zu den Außenseitern,
sein heilender Umgang mit den Kranken,
sein Eintreten für Wahrheit
und Gerechtigkeit
war den Mächtigen ein Dorn im Auge.
Sie sahen in ihm einen Störenfried,
der das Volk aufwiegelt.
Deshalb planten sie,
ihn umzubringen.

Gott, allmächtiger Vater,
wir denken jetzt an Jesu
letztes Abendmahl
bevor er für uns starb.
Gieße die Kraft des Hl. Geistes
über Brot und Wein aus,
damit sie verwandelt werden
in den Leib † und das Blut Jesu Christi.

Und so war es
bei seinem letzten Abendmahl:
Jesus nahm das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er
nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt
ein Geheimnis des Glaubens! 

A: Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst.
Wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr! Bleib bei uns!
Komm o Herr, Leben der Welt.


Vater Jesu und unser Gott.
Wir danken dir
für diesen einmaligen Menschen,
der uns so kostbar ist,
und den wir nicht vergessen können.
Er ging seinen Weg bis zum Ende.
Aber seine Freunde haben erfahren,
dass er nicht totzukriegen ist,
dass er lebt und lebendig macht. 

A: Herr, wir preisen dich!

Uns gab er den Auftrag,
seine Liebe weiter zu schenken
und seine Worte
bis an die Grenzen der Erde zu verkünden.
Dazu hat er uns den Hl. Geist
als Beistand versprochen.

Darum bitten auch wir um seinen Geist:
für uns, die wir jetzt hier sind,
für alle, die unserem Herzen nahe stehen,
für unseren Papst Franziskus,
unseren Bischof N., unsere Priester,
Diakone, Ordensangehörige,
unsere haupt- und ehrenamtlichen
Mitarbeiter/Innen
und für unsere Toten.
(Hier kann der Toten gedacht werden)

Halte du deine Hand über uns alle
und tu an uns,
wie du an Jesus getan hast.
Lass uns nicht fallen.
Trag uns, führe uns, fang uns auf,
jetzt und in der Stunde unseres Todes.

In der Gemeinschaft
mit Maria und Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
allen, die ihm, Jesus,
ihr Leben anvertraut haben,
loben und preisen wir dich.

Durch Jesus und mit ihm
und in ihm … 

[Doxologie]

Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Vater, du hast ein Konzept, wie du uns Menschen zum Heil führen willst. Häufig sind wir verwirrt und verstehen nicht recht, was diesem Plan entspricht. Deshalb wenden wir uns vertrauensvoll an dich und beten: Vater unser …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Unser Leben ist so rastlos, verführt durch die Verlockungen einer oft nur oberflächlichen, machtgierigen und Menschen verachtenden Welt. Nur bei dir finden wir, was wir eigentlich suchen: Geborgenheit und Frieden. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Guter Gott,
diese heilige Versammlung mit all dem,
   was du uns hier geschenkt hast,
richtet uns wieder auf
  und lässt uns getrost in unseren Alltag zurückkehren;
wissen wir doch,
   dass wir wiederkommen dürfen, zu dir,
   dem Quell unseres Lebens.
Dafür sei dir Dank durch Christus, unseren Herrn...

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Bernd Werle SVD / P. Karl Jansen SVD