Raumschiffe

Jedes Raumschiff ist eine schwebende, mit technischen Geräten bestückte und nur mit den nötigsten Gebrauchsgegenständen ausgerüstete Klosterzelle, eine mit Fluchtgeschwindigkeit durch den Weltraum rasende Kartause. Mönch und Astronaut haben – wie verschieden ihre Ziele auch sind – das eine gemeinsam: die Konsequenz, mit der sie ihr Ziel verfolgen. Astronauten sind Mönche, die im Dienst der Eroberung des Weltalls stehen, und wie Kartäuser ihres Zieles wegen die Welt und ihre Familien verlassen und Entbehrungen auf sich nehmen, ja sich einer strengen Tagesordnung und einer asketischen Lebensweise unterwerfen. Sie sind sogar bereit, sich bei ihrem Unternehmen den größten Gefahren auszusetzen und ihr Leben zu riskieren. Jeder ist in dieser schwebenden Klosterzelle so sehr auf jeden angewiesen, dass die Nachlässigkeit des einen die anderen in Gefahr brächte und den Erfolg des ganzen Unternehmens zunichtemachen würde.

Es gab immer Ziele und es gibt sie immer noch, die man nur erreicht, wenn man sein Interesse am Geschehen in der Welt hintanstellt und sich zeitweise oder lebenslang mit ganzer Kraft einer Aufgabe verschreibt. Das erkannten manche Forscher und Erfinder. Sie führten deshalb - damit bei ihren Forschungen etwas herauskommt - ein Eremitendasein in ihren Forschungslabors. Große Entdeckungen sind nur dem möglich, der entschlossen auf ein Ziel zusteuert und sich von dem, was ihn ablenken könnte, nicht behindern lässt. Astronauten brauchen für die Eroberung des Weltraumes die Fluchtgeschwindigkeit. Sie würde dem Kartäuser für sein sehr viel weiter entferntes Ziel nichts nützen. Denn dem, der Gott näher kommen möchte, nützen Raumfahrzeuge nichts. Er muss sich geistig auf ihn zu bewegen.