Dummkopf

Dummheit ist entmutigend, weil keine Aussicht auf Besserung besteht

Das Gehirn eines Dummkopfes – meint Bernard Shaw – verdaut Philosophie zu Torheit und Wissenschaft zu Aberglauben. Ein Dummkopf produziert Ideologien, Phrasen, Pseudokunst und Pseudowissenschaft. Was er auch unternimmt, es kommt bei ihm immer nur Unsinn heraus. Es wäre darum für ihn besser, wenn er sich weniger Wissen und Bildung aneignen würde, dann könnte er weniger Schaden anrichten.

Dummköpfe müssen nicht ohne Verstand auskommen. Sie könnten gescheit sein, wenn sie ihn zu gebrauchen wüssten. Ihre Tragik besteht darin, dass ihnen die Unterscheidungsgabe fehlt. Denn es kommt nicht darauf an, wie viel Nahrung einer zu sich nimmt, sondern wie er sie verdaut. Auch Gehirne können unter Verdauungsschwierigkeiten leiden. Wer Eindrücke und Gedanken wahllos und hastig schluckt, muss damit rechnen, dass sie ihm Blähungen bereiten.

Georg Christoph Lichtenberg erlaubte sich den Zweifel, ob das Gehirn wirklich das edelste Organ des Menschen sei, und sagt zu Recht: Während der Magen alles Verdorbene schon nach wenigen Minuten erbricht, behält es das Gehirn, oft bis ans Lebensende und verursacht ein Gefühl des Unwohlseins.

Dummheit ist entmutigend, weil keine Aussicht auf Besserung besteht. Der französische Schriftsteller Dumas erlaubte sich den gewagten Ausspruch: Schlechtigkeit sei der Dummheit vorzuziehen, weil schlechte Menschen sich ändern und wenigstens ab und zu gut sein können, Dumme aber sich nicht ändern können. Sie bleiben immer dumm.


P. Walter Rupp, SJ