Die Letzten Dinge

Die meisten Menschen befassen sich mit den letzten Dingen, dem Leben nach dem Tod, wenn sie ihre Zukunft hinter sich haben

Die meisten Menschen befassen sich mit den letzten Dingen, dem Leben nach dem Tod, wenn sie ihre Zukunft hinter sich haben, und verlieren die vorletzten Dinge, wie sie ihr irdisches Leben angenehmer gestalten können, bis zuletzt nicht aus den Augen. Sie werden den Zweifel nie ganz los, ob es danach wirklich weitergeht und ob sie sich auf das, was ihnen bevorsteht, freuen sollen. Alle hoffen, dass dann endlich alle Berufe überflüssig geworden sind und sich jeder ohne Ende dem Nichtstun hingeben darf, ohne Langeweile zu empfinden. 

Alle Menschen wünschen sich, dass sie die Menschen wiedersehen dürfen, die sie wiedersehen möchten, und der Himmel so weiträumig ist, dass sie denen, die sie nie leiden konnten, aus dem Weg gehen können. Ein Jenseits, in dem es keine Tiere gibt, wäre für manche nicht erstrebenswert und würde ihr Glückseligkeitsgefühl gewaltig mindern. Sie stellen sich die ausgleichende Gerechtigkeit so vor, dass alle Hochgestellten niedere Dienste tun müssen und alle Zukurzgekommenen, zu denen sie sich zählen, endlich im Überfluss schwelgen werden. 

Der Himmel ist für viele ein Luftkurort mit einem angenehmen Klima, das Fegefeuer eine Art Rehabilitationsstation und die Hölle eine miese Kneipe, in der allerdings die interessanteren Leute anzutreffen sind. Von solchen und ähnlichen Jenseits-Vorstellungen sollten wir uns lösen, weil diese neue Wirklichkeit, die auf uns zukommt, jede menschliche Vorstellungskraft übersteigt.


P. Walter Rupp, SJ