Beobachtungen des Esels auf der Flucht

Adventskalender

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Der Esel, der die Heilige Familie nach Ägypten tragen und dann wieder nach Nazareth zurückbringen durfte, war sehr stolz darauf, dass man ihn für diese ehrenvolle Aufgabe ausersehen hatte. Sooft man ihn fragte, was ihm auf dieser Reise aufgefallen sei, sagte er: ihm sei aufgefallen, dass Josef und Maria nur sehr wenig miteinander sprachen. Sie hätten immer nur Fragen gestellt. So fragte Maria immer wieder: „Was ist mit dem Satz des Engels gemeint: Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden?“ Darauf antwortete Josef: „Wie soll ich das wissen? Ich war ja nicht dabei, als der Engel mit dir sprach. Du hättest ihn fragen sollen!“ und er fuhr fort: „Warum willst du überhaupt wissen, was aus unserem Kind werden soll? Auch andere Eltern müssen sich damit abfinden, dass sie nicht wissen, was aus ihren Kindern wird.“ 

Oft forderte Maria Josef auf: „Lies mir aus der Bibel vor, was unser Volk erlebte, als es in der Verbannung in Ägypten war!“ Da las er die Geschichte von Josef, den seine Brüder wegen seiner Träume hassten und verkauften. Als Josef beim Lesen zu der Stelle kam, wo Pharao befohlen hatte, alle israelitischen Knaben zu töten, sagte Maria: „Einmal versucht es ein Pharao und dann wieder ein Herodes, seine Herrschaft für alle Zeit zu sichern, indem sie den, von dem sie sich bedroht fühlen, umbringen lassen. Doch Gott wird unser Kind, so er wie Moses aus dem Nil gerettet hat,

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Was dachten seine Jünger, als er sagte: „Solange Himmel und Erdebestehen, wird auch der kleinste Buchstabe des Gesetzes nicht vergehen!“ 

- Warum schreibt er seine Worte nicht auf und kommt so allen Fehldeutungen zuvor?


Was dachten seine Jünger, als er sagte: 
Was man Euch ins Ohr flüstert, wird man von den Dächern rufen!“ 

- Wir sollen also nicht im Dunkeln weitersagen, wovon er am hellen Tag geredet hat.


P. Walter Rupp, SJ