Gottvoll leben?

19. Okt 2007

Am Dienstag, dem 16. Oktober, wurde die diesjährige "St. Gabrieler Vortragsreihe" zum Thema der "Religiösen Erfahrung" mit einem Vortrag von P. Dr. Franz Helm SVD eröffnet.

Etwa 50 HörerInnen nahmen an der Veranstaltung teil. Es ging dabei um die Frage nach der Erfahrung überhaupt und der Erfahrung Gottes und des Religiösen im Speziellen.

Der erste Eindruck ist eine große Vielfalt von Eindrücken und widersprüchlichen Berichten über diese Erfahrungen: von ihrer Verneinung bei Agnostikern und Atheisten bis dahin, dass sie bei Mystikern und religiösen Menschen dem ganzen Leben und Kosmos Sinn geben.

Im Gefolge von Sebastian Painadaths Überlegungen stellte P. Helm dar, dass sich der Mensch auf verschiedenen Ebenen von Bewusstsein bewegt. Dem entsprechen auch verschiedene Ebenen von Erfahrung des Religiösen und Weisen, wie diese Erfahrungen zur Sprache kommen können. Painadath behauptet, dass sich verschiedene Religionen und Richtungen der Psychologie in sehr ähnlicher Weise auf diese Erfahrungsebenen beziehen.

Wichtig ist es, die sprachliche Begrenztheit und Einbindung in eine bestimmte Kultur mit ihren begrifflichen Möglichkeiten und Beschränkungen für jede Rede über (religiöse) Erfahrung in Betracht zu ziehen. Je mehr sich ein Mensch dem Grund seiner Existenz, seinem Selbst, annähert, umso weniger lässt sich diese Erfahrung direkt ansprechen und ausdrücken. Verschiedene Religionen und Kulturen geben unterschiedliche Bewertungen für bestimmte Bereiche der Erfahrungen.

Diese verschiedenen Möglichkeiten, religiöse Erfahrungen zu machen und sie zur Sprache zu bringen, sah P. Helm in seinem Vortrag als Auftrag zum (missionarischen) Dialog und gegenseitige Bereicherung im Kennenlernen und von einander Lernen.

P. Christian Tauchner SVD, Elke Grafl