Konzert in der Heilig Geist Kirche in St. Gabriel

02. Okt 2007

Prof. Clemens Ganz, 1985 bis 2001 Domorganist in Köln, bestritt das zweite Konzert der 11. Internationalen Maria Enzersdorfer Orgeltage

Prof. Clemens Ganz verbrachte in seiner Jugend drei Jahre in St. Gabriel und richtete sein Konzert deutlich auf die Spiritualität des Missionshauses aus.

Die Kirche des Hauses ist dem Heiligen Geist geweiht und daher bildete die groß angelegte Fantasia super "Komm Heiliger Geist, Herre Gott" (BWV 651) von Johann Sebastian Bach einen ganz logischen Einstieg in dieses Konzert.

Prof. Ganz setzte mit einer Choralbearbeitung des gleichen Themas von Dietrich Buxtehude (BuxWV 200) fort und spielte dann Buxtehudes Praeludium in D-Dur (BuxWV 139).

Darauf folgten zwei Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart: Adagio F-Dur (KV 580a) und Rondeau G-Dur (KV 423), für die Orgel bearbeitet von Hans-André Stamm.  

In den Werken des zweiten Teils des Konzerts wandte sich Prof. Ganz mehr seiner Heimat, dem Saarland, und damit der französischen Orgelmusik zu. Er bot von César Franck Prélude, Fugue et Variation op. 18 dar. Darauf folgte eine Choralfantasie "O heiligste Dreifaltigkeit" von Hermann Schroeder, bei dem Prof. Ganz Tonsatz studiert hatte. Das war das modernste Stück, das die Zuhörer herausforderte und zu andächtiger Besinnung führte.  

Den Abschluss bildeten drei Stücke des französischen Komponisten und Organisten Theodore Dubois: Fiat lux, In Paradisum und Toccata. Als Zugabe improvisierte Prof. Ganz über das "Veni Creator" und rundete damit das Konzert glänzend ab.

 

Für die Zuhörer war es sehr interessant, wie die Orgel der Heilig Geist Kirche von diesem Meister der Orgelkunst doch immer wieder überraschend und neu klingt. Die Kombinationen der Register erschienen leicht und verspielt bei den Stücken Mozarts, die Stücke von Dubois vibrierten verhalten in der riesigen Kirche, und in der Improvisation am Schluss und bei Franck wieder war die Orgel ein mächtiges und imponierendes Instrument.  

Ein gelungener Abend und eine erneute Entdeckung der Vielfalt der "Königin der Instrumente" an der Hand eines Meisters.

P. Christian Tauchner SVD, Elke Grafl