Päpstlicher Rat für Interreligiösen Dialog beruft Steyler Missionar

20. Mär 2007

Der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog hat Pater Dr. Markus Solo SVD ab Juli 2007 als Mitarbeiter in den Vatikan eingeladen. Er soll den interreligiösen Dialog besonders mit dem Islam in Asien begleiten.

Der 39-jährige Markus Solo stammt aus Hokeng, im Osten der indonesischen Insel Flores. Seit 2005 arbeitete Markus Solo in Wien und widmete sich dem Dialog mit den Muslimen in der Erzdiözese Wien, seit 2006 als Rektor des Afro Asiatischen Instituts.  

Seine Aufgabe in Rom soll die Begleitung des christlich islamischen Dialogs im asiatischen Raum sein. Seine Herkunft aus Indonesien, dem größten muslimischen Land der Welt, sowie seine Sprachkenntnisse und theologische Ausrichtung werden vom Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog als günstige Bedingungen für diese Arbeit angesehen.

"Wir sind mit islamischen Zentren, Gemeinden und Vereinen in Kontakt getreten. Es ging dabei vor allem um das gegenseitige Kennenlernen. Die Transparenz ist bei solchen Kontakten von größter Wichtigkeit," kommentiert Pater Solo seine Arbeit in der Erzdiözese Wien. 

Die Kontakte ermöglichen Freundschaften und Offenheit: "Wir leben in interkulturellen Beziehungen. Wenn die Menschen in Ghettos oder Parallelgesellschaften leben, besteht eine größere Gefahr von Gewalttätigkeit und überzogenen Ansprüchen bis hin zu fundamentalistischen Haltungen," begründet Pater Solo die Wichtigkeit der gegenseitigen Offenheit beider Dialogpartner.  

Eine Gefahr für das interkulturelle Zusammenleben unserer Gesellschaften sieht Pater Solo "in einer Tendenz zur Selbstgenügsamkeit, die den anderen nicht braucht. Aber wir leben in einem Weltdorf, im 'global village', in dem die vielen Religionen und Kulturen nicht mehr vermieden werden können. Wer glaubt, in einer solch vielfältigen Gesellschaft die anderen nicht zu brauchen, lebt in einer falschen Weltvorstellung. Um das Miteinander gestalten zu können, braucht es eine Haltung der Abhängigkeit vom anderen," erklärt Pater Solo die Bedeutung des Dialogs der Religionen für die Gesellschaft.  

Die Steyler Missionare in Österreich geben Pater Solo für diese Tätigkeit frei, weil sie das Anliegen des interreligiösen Dialogs für einen wichtigen Teil ihrer Mission halten.

Elke Grafl