Die Friedensprogramme der Kirchen in Papua Neuguinea

30. Okt 2008

Das rechtzeitige Eingreifen und Methoden aus den traditionellen Kulturen sind entscheidend für das Gelingen der Friedensarbeit in Konfliktsituationen unter den Klans im Hochland von Neuguinea, berichtete Erzbischof Douglas Young aus Mount Hagen (Neuguinea) in einem Vortrag im Exerzitienhaus St. Gabriel über die Friedensprogramme der Kirchen im Hochland von Papua Neuguinea.

Erzbischof Douglas Young Erzbischof Douglas Young besuchte St. Gabriel nach seiner Teilnahme an der Bischofssynode über das Wort Gottes im Vatikan. Am 28. Oktober hielt er einen Vortrag zur Friedensarbeit der Kirchen im Hochland von Neuguinea. Gut 60 Personen nahmen am Vortrag und dem anschließenden Gespräch mit dem Erzbischof teil.

 

Douglas Young ist Anthropologe und hat lange in der Konfliktlösung gearbeitet. Seine Methode greift auf traditionelle Hilfsmittel der örtlichen Kulturen zurück: Austausch, besondere Formen der Rede, eventuell Heirat zwischen den Gruppen sind solche Schritte, die einen dauerhaften Frieden ermöglichen. Dazu ist es auch wichtig, den rechten Zeitpunkt zu finden und das Ende von Konflikten nicht zu früh herbeizuführen, weil dann der Konflikt oft noch nicht gelöst wird, sondern nach Jahren wieder zu Auseinandersetzungen führen kann, berichtete der Erzbischof.

 

Den Anfang seines Vortrages machte Douglas Young mit einem kurzen Video, das von Phil Gibbs SVD von den Konflikten nach den Wahlen 2002 gedreht wurde. Darin sieht man sowohl Kämpfe zwischen Klans wie auch die Feiern von Schritten zur Versöhnung zwischen den Gruppen. Douglas Young versuchte auch zu erklären, wie es zu den Konflikten kommt und welche Rolle Wahlen für die Konflikte spielen.

 

Im Vortrag wurde deutlich, wie die Kirchen durch geduldige Motivationsarbeit einen wichtigen Beitrag leisten können, damit sich die Gesellschaft in Neuguinea trotz vielen Schwierigkeiten zu einem friedvolleren Zusammenleben entwickeln kann. Dieses Engagement der Kirchen wurde als Anregung für die Kirchen in Österreich deutlich.

P. Christian Tauchner SVD, Elke Grafl