Konsumismus und Kirche

31. Okt 2008

Haben die Religionen ausreichend Ressourcen zur Verfügung, um die Menschen zu einer Lebensänderung zu bewegen, zu einem umweltfreundlichen und verantwortlichen Denken und Handeln?

Dieser Frage stellte sich Pater Georg Ziselsberger, Professor für Katholische Soziallehre und Christliche Ökologie in Manila, Philippinen, am 28. Oktober Interessierten auf der Wirtschaftsuniversität Wien.

Die Identifizierung und Bindung an Marken ist die Strategie der globalen Konzerne. Sie ist eine der gebräuchlichen Grundvollzüge in den Religionen. In den jährlich wiederkehrenden Feiern wächst die religiöse Identifizierung der Menschen. Die Wirtschaftswelt bedient sich dieser Dynamik. In der Wirtschaft ist diese Indentitätsbildung allerdings nur mehr auf den Konsum reduziert. Einhergehend mit einer Infantilisierung des Käufers, der nur auf "Haben und zwar sofort" reduziert wird.

Eine Möglichkeit dieses wildausufernde Konsumieren zu stoppen, sieht Pater Ziselsberger in dem sich jährlich wiederholenden Rhythmus des liturgischen Jahres. Erzählt der Priester immer wieder die lebensfördernden Geschichten der Bibel und entspricht seine Lebenshaltung seinem Anliegen, so kann er die Menschen erneut für ihre christliche Verantwortung gegenüber der Schöpfung motivieren. Eine der Ressourcen der Kirche, dem maßlosem Konsumverhalten Einhalt zu gebieten. 

Elke Grafl