Weihnachtsbriefe an jene, die fern und doch so nah sind

19. Dez 2011

Steyler Missionare schreiben zu Weihnachten österreichischen FreundInnen.

P. Francis Kowal aus Jema / Ghana: Am 20. November 2011 gab es in der Pfarre Jema eine Premiere. Gezeigt wurde der Film von Tobias Röttgerkamp, einem Missionar auf Zeit, der das Geschehen der Pfarre dokumentierte. Und es gab und gibt viel zu berichten. In den letzten Jahren sind zwei Kapellen in Außenstationen, ein Kindergarten, eine Grundschule, und das Pfarrhaus gebaut worden. Auch das Fundament der neuen Kirche in Jema wurde bereits errichtet. Schon längst haben nicht mehr alle Gläubigen in der Kirche Platz. An diesem Ort ist die Frohe Botschaft auf fruchtbaren Boden gefallen.

Bruder Karl aus Guarapuava / Brasilien: Der aus Deutschland stammende Steyler Missionar leidet unter der sich erweiternden Kluft zwischen Arm und Reich. „Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn man neben dem Pferdefuhrwerk mit Holzrädern den Mähdrescher mit Computersteuerung antrifft, “ schreibt er. Seine Tischlerwerkstätte ist offen für junge, lernwillige Burschen. Mit seiner Hilfe erlernen sie das Tischlerhandwerk und können sich etwas Geld durch den Verkauf ihrer Produkte verdienen.

Bruder Valentin Grüner aus Bangued / Philippinen: In diesem Jahr haben 130 Familien in Callunay durch die lange Trockenzeit nicht mehr ausreichend Wasser gehabt. Durch die großartige Unterstützung aus Europa konnte er eine 4 km entfernte Quelle fassen lassen und eine Wasserleitung in das Dorf legen lassen. Voller Stolz schreibt Bruder Grüner: „ Jetzt können sogar Hausgärten und Reisfelder bewässert werden. Manche Familien erzielen verschiedene Ernten: Mais, Reis, Gemüse und Tugi (Süsskartoffeln), nicht nur für den Eigenbedarf, sondern sie können ihre Produkte auf dem Markt verkaufen.“

Bruder Karl Schaarschmidt aus Nairobi / Kenia: Seit vielen Jahren baut er Kirchen, Pfarrhäuser und Schulen für die Steyler Missionare und für die Diözesen in Kenia. Die Arnold Janssen Primary School in Soweto liegt ihm besonders am Herzen. Denn dort erhalten viele Kinder aus armen Familien eine solide Grundausbildung. „Die Kinder bekommen in unserer Schule jeden Tag eine volle Mahlzeit. Dies ist in letzter Zeit schwierig geworden, da die Inflationsrate auf 21% gestiegen ist. Daher ist alles viel teurer geworden. Immer mehr Kinder kommen zur Schule, ohne etwas gegessen zu haben, weil es sich ihre Familien nicht mehr leisten können.“
Voller Sorge blickt der Ordensmann in die Zukunft. „Die kenianische Armee ist in Somalia einmarschiert, da mehrere Touristen von den al Sabaab Guerillas entführt und ermordet wurden… Hier in Kenia hat man Angst, dass sie zurückschlagen und Bomben einsetzen.“

P. Paul Becker aus Caimanes / Chile. Eigentlich wollte sich der 73jährige Steyler Missionar in St. Gabriel bei Mödling zur Ruhe setzen. Aber sein geliebtes Chile, wo er sein halbes Leben verbracht hatte, zog ihn wie ein Magnet zurück. Seit 2008 lebt er in Caimanes und arbeitet voller Eifer in der Pfarre mit. Mit dem Auto fährt er regelmäßig zu den verschiedenen Gemeinden, feiert mit ihnen Gottesdienste und hält Gruppenstunden.
Gott sei Dank ist die soziale Situation in Caimanes stabil. Durch den Bergbau in der Region gibt es genug Arbeit.

Gleich, ob die Briefe aus Afrika, Lateinamerika oder Asien kommen. Immer enden sie mit einem großen Dank an alle, welche die Mission durch Gebete und Gaben mittragen und begleiten.

Bald feiern wir überall auf der Welt Weihnachten. Was für ein erhebender Gedanke, dass wir weltweit durch unseren Glauben verbunden sind.
 

19.12.2011 | Steiner