Im Horizont der Weltkirche

27. Nov 2012

Nach 30jähriger Missionsarbeit in Zagreb trat Pater Jan Cebulski SVD seinen Ruhestand an.

Pater Jan Cebulski kam 1983 nach Zagreb in Kroatien und unterstützte dort die neu eröffnete Mission der Steyler Missionare. Nach 30 Jahren intensiver Arbeit in der Seelsorge und missionarischen Bewusstseinsbildung in Kroatien kehrte er am Montag, den 26. November, nach Nyssa (Polen) zurück, um dort seinen Ruhestand anzutreten.

Pater Jan Cebulski ist Pole. Nach seinem Dienst im Generalrat der Steyler Missionare in Rom übernahm er die Aufgabe, das junge Team der österreichischen Steyler Missionare in Kroatien zu unterstützen.

Seine Arbeit bestand in der Seelsorge vor allem bei Schwestern, denen er Konferenzen und Vorträge hielt, und in verschiedenen Pfarren. Darüber hinaus leistete er auch eine ausgedehnte Exerzitienarbeit im ignatianischen Stil. Er widmete sich auch der Evangelisierung durch Radioprogramme: Jede Woche führte er in einem 30-minütigen Programm auf die Schrifttexte der Gottesdienste hin. Vier Bücher sind mit den Texten und Unterlagen zu diesen Radioprogrammen im Lauf der Jahre entstanden.

„Meine Idee und mein Vorsatz waren: Ich sage nicht Nein, wenn jemand zu mir kommt“, verrät er ein Prinzip seiner Verfügbarkeit. „Jetzt bin ich schon 80 Jahre alt und habe lange allein gelebt. Ich musste immer wieder etwas tun, Messe in der Früh, fast täglich auch Messe am Abend, das ging so jahrelang. Jetzt möchte ich nur mehr tun, was ich auch tun will, ohne dass ich verantwortlich bin für verschiedene Aufgaben“, freut er sich auf seinen Ruhestand in der Steyler Niederlassung in Nyssa (Polen).

Die Herausforderungen seines Dienstes in Zagreb sah Pater Cebulski darin, die interne Trennung zwischen den verschiedenen Teilen Kroatiens zu überwinden und dabei auch zu helfen, den eigenen christlichen Glauben in einem weiteren Kontext zu sehen: „Die weltweite Dimension der Kirche ist bei aller Religiosität in Kroatien oft nicht im Blick“, erzählt er. „Wenn in Kroatien von der Mission die Rede ist, geht es um die Betreuung der Kroaten im Ausland. Deswegen versuchte ich immer wieder den Horizont zu erweitern“. Das machte er durch die Herausgabe von Kalendarien und Schriften, in denen von anderen Erfahrungen von Welt und Kirche die Rede war und in denen es um die Arbeit der Steyler Missionare in der ganzen Welt ging.

In seiner Arbeit begegnete er „zwei modernen Mythologien“, wie er es nennt: Die übertriebene Religiosität um den hl. Antonius, „an den die Leute mehr glauben als an den Heiligen Geist“, beklagt er sich. Die andere Mythologie hängt mit Medjugorie zusammen: Dort sieht Pater Cebulski mit kritischen Augen, „dass angeblich die Mutter Gottes eine Spaltung der Kirche, die immerhin die Kirche ihres Sohnes ist, betreibt, weil ja die Franziskaner um Medjugorie vom Bischof und dem Rest der Kirche getrennt sind“.

Die drei Jahrzehnte Einsatz haben sich gelohnt, findet Pater Cebulski: „Jetzt sind wir gern gesehen, glaube ich. Wir haben den Menschen etwas Neues gebracht. Sie kennen jetzt mehr von der weltweiten Kirche“.

Tauchner SVD
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